Der 51 Mercury ist auch einer von vielen, völlig zu Unrecht im Schatten stehendes Mauerblümchen. Den 49/50 Mercury kennt ja fast jeder, berühmt aus dem Film „Denn sie wissen nicht, was sie tun“ mit James Dean. Und auch in der Custom-Szene sind diese beiden Jahrgänge total angesagt. Aber der 51er? Schon auch, aber bei Weitem nicht so sehr wie die vorherigen Baujahre.
Was mich eigentlich wundert, denn der 51er gefällt mir wesentlich besser: Mehr Chrom, nach hinten etwas verlängerte Heckkotflügel, die die kommenden Heckflossen bereits erahnen lassen. Und natürlich der Kühlergrill! Eine quer über die gesamte Fahrzeugbreite gezogene Zahnspange, die die vergrößerten Stoßstangenhörner mit aufnimmt. Einfach genial!
Ein weiteres Schmankerl ist die erhältliche Monterey-Version. Ein aufgeklebtes Canvas- oder Vinyltop – für die frühen 50s sehr ungewöhnlich!
Und dass ich, als bekennender Vinyldach-Junkie meinen Mercury in dieser Version bauen würde, stand von Vornherein fest.
Der Kit stammte mal wieder von R&R und beinhaltete Body, Hood, Dashboard und Chrom. Alles andere musste vom AMT 49er Kit verwendet werden.
Als erstes wurde die beiliegende Haube gegen die AMT-Haube ausgetauscht, das Resin-Teil wollte einfach nicht passen. Nach der üblichen Reinigung und Ausbessern der ganzen Gießfehler, habe ich noch die Schwellerleisten und das Chromteil hinter den vorderen Radläufen mit Evergreen ergänzt.
Ebenso die Chromeinfassung des Vinyldachs.
Lackiert habe ich das Teil in einem sehr hellen Türkis von Edding, überzogen wieder mit einer Schicht 2K-Klarlack.
Das Vinyl ist wieder auflackiert mit Sandeffektspray und Hellgrau seidenmatt aus dem Baumarkt.
Die Zierleisten sind wieder mit Bare-Metal-Foil belegt, diesmal aber mit der „Ultra-Bright“ Variante, weil ich vergessen habe, die „normale“ Chromfolie rechtzeitig zu bestellen. Ging aber unerwartet gut.
Die Scheiben passten vom 49er tadellos, also konnte ich mit dem Innenraum widmen. Die Wanne und die Sitze habe ich mit dem gleichen Grau wie das Dach lackiert, die Sitzflächen und Teile der Türverkleidungen sind dunkelrot mit Modellbaufarben bemalt. Das Resin-Armaturenbrett war (ist) eine Frechheit und nur mit viel Phantasie als 51er Dash erkennbar.
Aus Gründen evtl. aufkommender Übelkeit oder blanken Entsetzens erspare ich euch Bilder von dem Teil...
Der Unterboden mit Fahrwerk und Motor stammen ebenfalls von AMT. In meinem Fall konnte ich die Teile schon teilweise vorlackiert und montiert von einem uralten und bereits ausgeschlachteten Modell entnehmen.
Zum Schluss noch die Chromteile, wobei die mal wieder in der typischen R&R-Qualität waren. Äußerst lieblos gegossen und schlampig verchromt, so dass ich mal wieder den teilweise abgeplatzten Chrom mit Folie ausbessern musste. Nach einigen mehr oder weniger heftigen Anpassungsmaßnahmen passten die Teile dann doch an die Karosserie.
So ist, mit den bereits gewohnten Hindernissen, wieder ein kleiner Liebling entstanden, der sich nicht mehr neben den 49er Modellen zu verstecken braucht.
Und ich habe noch vom gleichen Hersteller einen 50er Lincoln daliegen, den ich wohl in der damals erhältlichen „Lido“ Version bauen werde, natürlich mit Vinyldach!
Wen wundert´s?
Robert Eiber, Großschwarzenlohe
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Doc Martens (Samstag, 22 Februar 2025 17:48)
Ein Wahnsinn! Was tust du dir da jedesmal an?
Das Ergebnis wird dem Aufwand, wie immer bei deinen Modellen, mehr als gerecht!
Christian (Samstag, 22 Februar 2025 18:26)
Wenn man die Mühen auf unserem Chat live verfolgt hat und jetzt noch einmal zusammengefasst Revue passieren lässt, dann kann man sich über das perfekte Ergebnis nur wundern und es mit gebührendem Respekt bewundern.
Dabei bin ich sicher von den Aufarbeitungen der Altmodelle meiner Kindheit und dem Abringen oft übergangener Italienischer Autos von Die-Cast Spielzeug (z.B. FIAT 128 Rally) einiges gewöhnt.
Der Zähnefletsch-Grill ist percse schon Custom-würdig. Die Custom-Szene konnte doch auch am 1951er nicht vorbei, wie man sieht (https://www.hotrod.com/features/1951-mercury-custom-cars-mecum-auctions-monterey-2023/). Letztlich auch ein gewisser Herr Hirohata nicht. Wohl zurecht, ein chices Auto.
Reinhold (Samstag, 22 Februar 2025 18:51)
Und wiedermal ist es dir gelungen, aus einem Resinklumpen eine strahlende Schönheit entstehen zu lassen. Hab ich so auch noch nie gesehen. Da werden Erinnerungen an das US-Csr Treffen 2017 bei der Resi in Nürnberg wach, als wir beide fasziniert vom Anblick des einmaligen Grill vom 51'er Merc waren!
Oliver Löbert (Donnerstag, 13 März 2025 17:15)
Den habe ich auch noch hier liegen. Die Stossstangen wurden schon angepasst und neu verchromt da mir der Schrott so wie ihn R&R produziert hat nicht gefiel. Wie Robert schon erwähnt hat ist die Oberfläche schlecht und gepasst hat auch nix. Zudem war die Hintere auch noch verdreht und von der Breite falsch. Er wäre jetzt soweit das man ihn bauen könnte und nun brauch ich nur noch die Zeit dazu.
Top Arbeit Robert!