Mal `ne Frage: Wer von euch Modellbauern kann sich spontan an einen Kit vom 61/62 Ford Galaxie erinnern?
Eben!
Die Älteren von uns vielleicht schon noch, aber die jungen, die schon seit Jahren mit der tausendsten Wiederauflage vom 57er Chevy gequält werden, vielleicht nicht.
Was auch kein Wunder ist, denn der 61er Galaxie ist ein ganz Rarer unter den Plastik-Kits. Ich kenne nur die originalen Annuals und die Wiederauflage als Styleline Kit in der wunderschönen Original-Schachtel.
Vom 62er Baujahr kenne ich nur die alten Originale.
Liegst vielleicht am Design der Fords? Denn das wirkt auf den ersten Blick etwas konventionell.
Aber nur auf den ersten Blick! Genau betrachtet sind diese Autos vor allem im Heckbereich äußerst attraktiv. Da ja Ford nach dem spaceigen 60er Jahrgang wieder zu etwas gemäßgteren Formen und vor allem wieder zu den typischen, runden Rücklichtern zurück gefunden hat, sind beim61er die Heckkotflügel wie runden Raketentriebwerke geformt, die dann in großen, runden Rücklichtern enden.
Genial!
Da mir von dem Auto beide verfügbaren Versionen zu Verfügung standen, wollte ich beide Modelle unmittelbar hintereinander bauen.
Los ging´s mit dem Cabrio. Es handelt sich hierbei um ein originales Annual von 1961, das schon seit vielen Jahren ohne originale Schachtel bei mir im Regal lag. Die alte Schachtel hat nämlich der Oli, bei dem seht sie irgendwo auf einer Vitrine als Deko ´rum.
Wer jetzt entsetzt aufschreit, wieso ich denn ein Original entweiht habe, dem muss ich sagen, dass es seit 1961 kein Cabrio mehr von dem Auto als Kit gab. Also blieb mir nichts anderes übrig, sorry!
Der alte Bausatz ist sehr einfach und übersichtlich gestaltet, so dass es beim Bauen keine Probleme gab.
Nach dem üblichen Beseitigen der Gießnähte und der Grundierung konnte lackiert werden. Ich habe hier ein dunkleres Blaumetallic von Dupli verwendet, ist übrigens der Rest von der 65 Dodge Polara Farbe. Überzogen auch hier wieder mit einer Schicht 2K-Klarlack.
Der Innenraum ist mit Edding Türkis lackiert, die Sitzflächen sind mit weißer Modellbaufarbe bepinselt, der Boden mit Viscose beflockt.
Die meiste Arbeit machte die Windschutzscheibe. Hier wollten aus dem über 60jährigen Teil zahllose Kratzer und Riefen beseitigt werden. Hat aber mit mehreren Durchgängen Nassschleifen und Polieren ganz gut hingehauen.
Auch der alte Chrom war in gutem Zustand und konnte unbehandelt angebaut werden.
Auch der Unterboden mit dem sehr einfach gemachten Motor passte ohne Schwierigkeiten unter den Body.
Und schon konnte es mit dem Hardtop weitergehen. Es handelt sich hierbei um den vor einigen Jahren wiederaufgelegten Styleline-Kit. Das ist praktisch ein neu aufgelegtes Annual, in der alten Schachtel, mit der alten Bauanleitung und jeder Menge zusätzlicher Custom-Teile.
Nach der üblichen Vorbereitung wurde die Karosserie mit Rosegold von Edding und Weiß von Multona lackiert, geschützt von einer Schicht 2K-Klarlack.
Innen ist das Modell dunkelrot und hellgrau mit Modellbaufarben bemalt, der Boden dunkelrot beflockt.
Die Scheiben passten nach einer kurzen Polierkur tadellos unters Dach und auch die chromteile waren ohne Beanstandung.
Dieser Kit ist als Curbside-Kit gefertigt, d.h. Dass die Motorhaube zu ist und auch die Motorattrappe in die Bodengruppe mit eingegossen ist.
Stört mich aber gar nicht, da ich die Hauben zu 95% eh immer zuklebe. Ich hasse nichts mehr als lose, schief aufliegende Motorhauben, die beim Betrachten des Modells ständig herumfliegen.
Die Weißwandringe sind übrigens Decals, da der Kit nur Reifen ohne anbietet.
So sind mit relativ wenig Aufwand in relativ kurzer Zeit wieder zwei Modelle für meine bescheidene Sammlung entstanden.
Die passen auch sehr schön zu meinem bereit gebauten und hier schon vorgestellten 61er Ford Country Sedan Wagon.
Ein kleines Rätsel geben mit die drei aber trotzdem auf: Jedes dieser drei Modelle hat im Innenraum ein anderes Design der Türverkleidungen.
Welche da wohl die richtige ist...?
Robert Eiber, Großschwarzenlohe
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Reinhold (Mittwoch, 12 Februar 2025 18:29)
Zu deiner Frage am Anfang: ich schon! Habe vor Jahren sowohl das HT als auch das Cabrio gebaut. Natürlich beide aus den wieder aufgelegten Kits. Beim Cabrio fand das dem 63' Ford beigefügte Verdeck Verwendung, ; passt perfekt. Kein Motor? Kein Problem! Brauch ich auch nicht. Jetzt gefällt mir mein HT aber nicht mehr so wie früher, nachdem ich deins gesehen habe. Wollen wir tauschen? ("zwinker ").
Christian (Mittwoch, 12 Februar 2025 20:16)
Wie schon in unserer WhatsApp-Gruppe gesagt, beide wunderschön geworden und im Zeitgeist passend lackiert. Aber gerade in diesen Lackierungen wirkt er doch keineswegs konventionell, sondern eher luxuriös. In den Prospekten mit ihren leicht verzerrten Proportionen schaut er sogar nach Lincoln aus.
Und italophil, wie ich bin, finde ich runde Rückleuchten sowieso am besten. Auf jeden Fall ein sehr chices Auto, in beiden Versionen.
Fehlt nur noch ein drittes bzw. viertes Auto als Rennwagen, zum Beispiel Super Stock Drag Racer oder als NASCAR Stock Car, wo er sogar in der kurzlebigen Convertible Class mitfuhr: https://www.nascarhall.com/blog/curtis-turners-convertible
Jedenfalls eine echte Bereicherung. Danke.
Doc Martens (Mittwoch, 12 Februar 2025 21:40)
Schade, dass die Bausätze so rar sind. Als NASCAR täte sich hier ein interessantes Feld auf. Aber in Anbetracht der Seltenheit, halte ich trotz der Ungewissheit, die Türverkleidungen betreffend, die von Dir gewählten Varianten in zivil als die beste Lösung.