1959 Studebaker Lark Station Wagon
Another „UFO“
Frontier Resin, Maßstab 1:25
1959 Studebaker Lark Station Wagon
Another UFO (Unbekanntes Fahr-Objekt)
Oder: Ein weiteres Beispiel aus der Rubrik US-Cars, die keiner kennt.
Mal ehrlich – wer kennt schon den 58-60 Studebaker Lark als Kombi? Oder hat sogar schon mal einen gesehen?
Eben!
Bei mir wurde es sowieso mal wieder Zeit für ein Modell aus den 50s oder einen Station Wagon oder beides zusammen.
Und da ich vor ein paar Monaten erst einen 62er Lark von Jo-Han für kleines Geld ersteigern konnte, habe ich mich spontan für den 59er Resin Kit entschieden.
Der Kit selbst stammt von Frontier Resin, der seine Kits im Internet anbietet. Übrigens der gleiche Hersteller, der für meinen 56 Imperial, den man weiter unten in dieser Rubrik sehen kann, verantwortlich war.
Also wusste ich schon, was auf mich wartet: Eine Karosserie, die sehr viele Fehler und Macken hat (leider immer noch), keine Scheiben, miesen Chrom und ein völlig verzogenes Interieur.
Zunächst habe ich die Karosserie mal halbwegs brauchbar gemacht:
Die beiliegende Haube hat von ihrer Oberflächenform überhaupt nicht zum Body gepasst, also weg damit.
Dafür habe ich vom 62er Jo-Han Kit die Haube ausgeschnitten und mit viel Evergreen und Spachtel in die richtige Form gebracht. Danach wurden die seitlichen hinteren Fenster verkleinert, weil viel zu groß, die Zierleiste an der Heckklappe ergänzt, den Ausschnitt für den Kühlergrill innen vergrößert und außen verkleinert und und und...
Lackiert wurde dann die Karosse in einem hellen Blau von Edding, überzogen mit einer Schicht 2K-Klarlack.
Sämtliche Scheiben wurden übrigens selbst gemacht, weil ja nichts dabei war.
Dann ging´s dem Interieur an den Kragen:
Erst mal die Wanne mit viel heißem Wasser wieder in die richtige Richtung gebogen, dann die beiden Seitenteile in der Höhe aneinander angepasst, weil unterschiedlich hoch. Danach mit dem ganz groben Werkzeug die beiden Sitzbänke von unten flacher gehobelt, weil die auch viel zu hoch waren.
Das Armaturenbrett mit dem 62er Jo-Han Lenkrad wurde dann separat unter die Windschutzscheibe geklebt. Der übliche Vorgang, nämlich das Armaturenbrett mitsamt dem Interieur in die Karosserie zu kleben, war hier unmöglich, weil die Seitenteile in dem vorderen Bereich viel zu dünn, bzw nicht vorhanden waren.
Das Interieur wurde übrigens in Hellgrau-Seidenmatt aus dem Baumarkt lackiert.
Nachdem das dann alles an seinem Platz war, wurde das dem Kit angepasste Fahrwerk eingebaut. Die Bodengruppe wusste auch stark in seiner Form modifiziert werden, passte aber dann recht gut.
Zum Schluss noch der Chrom:
Bis auf die Radkappen, die vom 62er stammen und den Grill, musste der komplette Zierrat neu mit BMF „verchromt“ werden, weil die beiliegenden Teile zum Teil nicht verchromt waren, bzw der vorhandene Chrom sehr viele Pickel und Narben aufwies. War eine hübsche Fummelei und ist vielleicht nicht ganz perfekt aber trotzdem besser als vorher.
So ist mal wieder mit viel Aufwand und Arbeit ein kleines Schnuckelchen entstanden, das wohl nicht jeder in der Vitrine stehen hat.
Und auch wenn das Modell noch immer einige Bausatz-bedingte Fehler hat – mir gefällt er trotzdem!
Robert Eiber, Großschwarzenlohe
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Günther (Sonntag, 21 Januar 2024 16:32)
Und mir gefällt er überhaupt und sowiso ! Ein lustiges Autochen wie vom Kinderkarusell
gefallen. Wenn man die "Mackenliste" kennt, kommt nur Einer in Frage der mit so einer
Rübe fertig wird. Warte du nur,wenn dich der Robert erwischt, der wird dir die `Hammelbeine´
schon langziehen. Grandioses Ergebnis und das auch noch in Rekordzeit. Wie wär`s Robert,
hättest Du nicht mal wieder Lust auf einen R&R Kernseifen Bausatz ?
Christian (Sonntag, 21 Januar 2024 17:29)
Wirklich ein hierzulande wenig bekanntes Auto. Ein schlichter, (zumindest mit seinen 4,4m nach heutigen Maßstäben) relativ kompakter Kombi, dennoch chic.
Und das Modell ist toll. Wenn man solche Autos abseits vom Modell-Mainstream in der Sammlung möchte, muß man schon einige Hürden überwinden. Und vom Ergebnis her hast Du den Parcours bravourös gemeistert. Die Haube hast Du toll hingekriegt. Rest natürlich auch.
Da gab’s ja einige Versionen, Limousine und Cabrio sogar von Jo-Han. Willst Du uns nicht auch noch andere Versionen zeigen, so Du sie hast?
Danke jedenfalls für diese Präsentation.
Doc Martens (Sonntag, 21 Januar 2024 20:39)
Die Mühe, mit der Du Dich unverdrossen solchen Herausforderungen stellst, haut mich jedesmal vom Hocker! Chapeau!
Reinhold (Sonntag, 21 Januar 2024 20:40)
Wenn man bedenkt, mi wieviel Schwierigkeiten du zu kämpfen hattest, bei denen die meisten Anderen (inkl. mir) längst das Handtuch und das Teil in die Tonne geworfen hätten muss man hier wieder mal den sprichwörtlichen Hut ziehen vor deiner Leistung. Aber es hat sich wieder einmal gelohnt: de hat mit Sicherheit keinen in der heimatlichen Vitrine stehen. Und wenn, dann bestimmt net in dieser Qualität. Respekt!
Gerhard (Montag, 22 Januar 2024 19:06)
Ja ja, die lieben Kleinen! Außer den allgegenwärtigen chrom- und flossenbehangenen Staßenkereuzern hatten die ´50er Jahre in Amerika auch jede Menge interessanter "Kleinwagen" zu bieten. Besonders Rambler war mit dem "American" ein erstaunlich erfolgreicher Vorreiter der in den späten ´50ern beginnenden "Compact Car"-Bewegung, bei der die später in der AMC-Gruppe aufgegangene Firma Studebaker mit dem Lark eine ebenfalls nicht unbedeutende Rolle spielte. Während der ´62er Lark dank Jo-Hans Snap-Kit in den einschlägigen Kreisen noch relativ bekannt sein dürfte, treten die früheren Limousinen- und Kombi-Versionen hierzulande kaum in Erscheinung. So hat Robert mit diesem Schnuckelchen unter Einsatz seines ganzen Könnens eine klaffende Lücke geschlossen - vielen Dank dafür und mehr von diesem "Good Old Stuff"!
Oliver Löbert (Mittwoch, 27 März 2024 18:01)
Niedlich und brav, so kommt er daher der kleine Stude. Der dürfte damals schon selten gewesen sein und heute selbst in den USA auf Shows fast nicht mehr auftauchen.
Zu unspektakulär und als Kombi sowieso völlig unterbewertet. Darum ist es umso wichtiger
ihn hier als Modell mal zu sehen. Robert hat das richtige Gespür für ausgefallene Autos und deren kleine Vertreter im Maßstab 1:25. Robert ist auch völlig befreit von irgendwelchen Skrupeln solche Frontier Resin Katastrophen in schöne Modelle zu verwandeln, egal wie hoch der Aufwand ist. Der Imperial von diesem Hersteller war ja auch so eine Riesenbaustelle. Danke für deinen Einsatz!