1974 AMC Javelin AMX

1974 AMC Javelin AMX

 

Das unbekannte Ponycar

 

 

Jo-Han, Maßstab 1:25

Ich weiß gar nicht mehr so genau, wieso ich mich dazu entschlossen habe, ausgerechnet meinen schon gebauten 74er Javelin zu restaurieren.

Ich glaube, es war mal wieder ein Besuch von meinem Freund Reinhold, bei dem wir irgendwie auf den Javelin von Jo-Han gekommen sind. Im Zuge dessen haben wir dann etwas herum“gegoogelt“ und sind auf ein Bild von einem Javelin mit dem verrücktesten Vinyldach gekommen, das ich je gesehen habe. Da war sofort klar, dass mein 74er auch so ein Dach haben muss.

Und da ich bei dem damals aktuellen Projekt kurz vor der Ziellinie zur Zwangspause verdonnert wurde, hatte ich ja Zeit, den Javelin von Jo-Han zu restaurieren.

Glücklicherweise hat die Firma Jo-Han damals den 71-74er AMC Javelin nicht ignoriert, sondern von dem sehr eleganten Ponicar Promos und Kits hergestellt. Denn sonst wäre dieses Auto zumindest in Modellbaukreisen völlig in Vergessenheit geraten.

 

Denn mal ehrlich, wer von uns kennt schon einen AMC Javelin aus dieser Serie?

Das Modell war recht schnell zerlegt und so wanderte die Karosserie ins Entlackungsbad.

Ergebnis: null! Der rund 35 Jahre alte Lack hat sich völlig unbeeindruckt von der Bremsflüssigkeit, überhaupt nicht erweichen lassen. Vielleicht liegt´s ja auch daran, dass die Bremsflüssigkeit zum Ablösen mittlerweile auch schon so alt ist?

Also wieder raus damit, sauber gemacht, den Lack nass angeschliffen und den Bereich am Heck und Dach ganz abgeschliffen, um die Trennleisten für´s Vinyldach aufkleben zu können.

 

Die Leistchen sind mit 1mm Halbrund von Evergreen direkt aufs grüne Plastik geklebt.



 

Anschließend wurde die Karosserie komplett grundiert, der Bereich des Daches abgeklebt und das restliche Blechkleid in Gelb von Multona lackiert. Hat wider Erwarten schon beim ersten Durchgang gedeckt, was bei Gelb leider oft nicht der Fall ist.


 

 

 

Danach das gelbe Lackkleid abgedeckt und das schwarze Vinyldach auflackiert


Die Verchromerei mit BMF war auch relativ schnell erledigt und so konnten die aufbereiteten Scheiben wieder eingesetzt werden. Leider habe ich an der Heckscheibe nicht alle Klebespuren von früher beseitigen können, aber geht so auch.

Die Chromteile an Heck und Front erhielten leichte kosmetische Korrekturen und wanderten auch wieder an ihren Platz.


Ach ja, das Interieur! Wie von Jo-Han Wiederauflagen aus den 80ern ja gewohnt, war auch hier das Innenleben nur mit großer Gleichgültigkeit zu akzeptieren. Detaillierung gleich null, lediglich das Armaturenbrett war als Javelin-Teil erkennbar. Und wo das Lenkrad eigentlich hingehört – keine Ahnung.

 

Aber egal, passend zum Dach alles in schwarzen Lack getaucht, bei den Details improvisiert und unter den Body geklebt.

Der Unterboden mit Fahrwerk und Motorattrappe konnte unverändert wieder eingesetzt werden.

Eigentlich wäre das Modell ja damit fertig gewesen, wenn ich mir nicht eingebildet hätte, das charakteristische Haubendecal auch auf mein Modell zu kleben.

Da ich mir aber nicht ganz sicher war, startete ich bei meinen Modellbaukumpels und auf Instagram eine Umfrage, ob mit oder ohne Decal.

Das Ergebnis war eindeutig mit 15 zu 3 dafür.

Leider hat sich das auch schon rund 30 Jahre alte Abziehbildchen beim Ablösen in mehrere Teilchen zerlegt und war somit erledigt.

 

Im Nachhinein bin ich fast froh darüber, ohne gefällt es mit sogar besser!


So ist, etwas unverhofft, mit relativ wenig Aufwand eine kleine Rarität entstanden.

Denn wer von uns hat auf einer Ausstellung oder Messe schon mal einen gebauten AMC Javelin gesehen?

 

Eben...!

Robert Eiber, Großschwarzenlohe

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Kommentare: 5
  • #1

    Christian (Sonntag, 05 November 2023 17:03)

    Ein Auto, das ich natürlich aus meiner Jugend kenne, aber aus Katalogen und Zeitungen, eher nich, daß ich mich erinnern könnte, in 1:1 und schon gar nicht von Jo-Han 1:25.
    Eine elegante Carrosserie mit sexy Schwüngen. Gelb-Schwarz steht ihr gut. Und die Vinyldächer waren schon chic, wenn leider auch oft eine Rostquelle.
    Aber um AMC ist’s ja generell schade. Haben immer interessante Autos gehabt.
    Die Mühe der Restauration hat sich gelohnt, gratuliere.

  • #2

    Doc Martens (Sonntag, 05 November 2023 21:13)

    Der Traum meiner schlaflosen Nächte, war der 1969er SST von Revell in 1:32. Aber bei uns hast du nur den Käfer, Buggy und den Opel Gt gekriegt. Wobei der Opel nicht aus dem gleichen Stall war!

  • #3

    Günther (Montag, 06 November 2023 10:34)

    Der Traum meiner schlaflosen Tage, wenn ich nur auch so schöne Modelle bauen könnte wie
    Robert, unser Modellbauking ! Diese Vinyldächer bringen mich noch um meinen Mittagsschlaf.
    Ein verflixt schönes Gelb/Schwarzes Träumchen hat Er uns da wieder vor die Nase gehalten.
    Wie´s halt immer so geht, wenn er wieder im Eiltempo etwas fertigstellt. Zum x-ten Mal:
    Gratulation zum Perfekten Modell

  • #4

    Gerhard (Dienstag, 07 November 2023 00:43)

    Javelin-Bausätze oder Promos, egal ob vom Vorgänger oder dem hier gezeigten, besonders reizvollen ´74er, sind mittlerweile rar wie Sternenstaub und genau so wenig zu bezahlen. Daher lohnt sich jeder Aufwand, wenn man wie Robert in der glücklichen Lage ist, noch ein Restaurierungs-Objekt zu besitzen. Nun wissen wir alle, dass solche Wiederbelebungs-Versuche in der Regel keine so perfekten Ergebnisse erzielen wie ein Neubau, aber Robert lehrt uns mit diesem Prachtstück das genaue Gegenteil. Chapeau, lieber Robert, und Gratulation zu Deinem glücklichen Händchen - da hast Du Dir wieder mal ein echtes Sahneteil geschaffen!!!

  • #5

    Reinhold (Mittwoch, 08 November 2023 08:17)

    Zitat: "Ich weiß gar nicht mehr so genau, wieso ich mich dazu entschlossen habe, ausgerechnet meinen schon gebauten 74er Javelin zu restaurieren" - ich schon: Als ich bei dir war und wir auf den 74`er Javelin zu sprechen und zum "googelen" kamen, warst du sofort Feuer und Flamme wegen der einmaligen Form der Vinyldächer, konntest an nix mehr anders denken und hättest am Liebsten sofort losgelegt mit der Restaurierung des alten Javelins. Und dass der Lack vom Alt-Modell schwer bis gar nicht abging, merkt man überhaupt nix. Hast toll hingekriegt mit dem doch relativ komplizierten Verlauf vom Vinyldach und gelb/schwarz passt super zu dem flachen Geschoß!