Corvette Customs

Corvette Customs

 

Münchner Corvette G´schichten

 

Corvette C2 und 3 Umbauten, Maßstab 1:25

Eines Tages lernte der "Mill Papa" auf einem seiner Streifzüge durch Münchens, damals noch zahlreiche Modelbaugeschäfte, "1000 Ideen Mike"kennen und kam mit Ihm ins Gespräch.  1000 Ideen Mike offerierte Ihm, dass er sich von seiner umfangreichen Model Auto Sammlung trennen

müsse. Sehr schweren Herzens, wegen höherer Gewalt, aber es müsste sein! 

 

So kam es, dass sich der Mill Papa, der Guru und sogar ich durfte dabei sein, eines schönen Nachmittags bei 1000 Ideen Mike in dessen Wohnzimmer einfanden und mit offenen Mündern dabei zusahen, wie Mike schwitzend Karton für Karton, voll mit Schätzen, herbeischleppte.

 

Es waren Bausätze, meist angefangen und selten vollendet. Sobald das Konzept stand, die Lackierung fertig war und die letzten 20% vom Finish in Routine auszuarten drohten, ging Ihm der Dampf aus. 

Motoren einbauen, Scheiben einkleben usw. das war nicht so sein Ding.

So forderten viele neue Ideen in seinem Kopf in die Freiheit entlassen zu werden und er fing sofort mit dem Bau von etwas Neuem an.

Die angefangenen Projekte waren durch die Bank genial und beim Betrachten kam immer wieder der Wunsch auf : Ach da müsste man doch nur noch dieses oder jenes machen und fertig wäre ein Prachtstück, dass Seinesgleichen sucht.

Ich hatte mich sofort schockverliebt, als in einer Schachtel das "Ensamble" zum Vorschein kam! Das war ein wunderschönes Gespann, bestehend aus einem AMT 55er Chevy ´El Camino´, ein Anhänger und darauf ein Chevy Nova, alles Ton in Ton in Französischblau und alles

"fast" vollendet. Ich war geplättet und mochte es gar nicht mehr aus der Hand legen. Die beiden Anderen erkannten meinen Zustand und bestanden großzügiger weise nicht darauf, ihr Anteilsrecht am Fund wahrzunehmen.

 

So kam es, dass "1000 Ideen Mikes" Collektion unter uns Dreien aufgeteilt wurde. Er war ein sehr netter, fairer und angenehmer Geschäftspartner.

Eines der dabei mir zugefallenen Projekte war die:

 

   ` C a r r y    o n     C o r v e t t e  ´

Es war dies ein dreiachsiger 63er Corvette Pick- up Custom. Er hatte zwei Hinterachsen und laut Mike eine Datsun Pick-up Ladefläche.

Der Vorderwagen bestand aus einer  AMT 63er Corvette Karosserie, die hinter den Türen abgeschnitten worden war. Sie war nur aufgelegt und unlackiert. Motor und Technik Innenleben war nicht dabei. Ich habe dann einen Bausatz von mir genommen, eine Rückwand mit Heckfenster konstruiert und die von Mike gebauten Auspuffkästen hinter den Türen integriert, sowie Sidepipes vom Krümmer zu den Brüllkästen gezogen.

Lackiert habe ich sie Candy-Apple-Rot.

Die Seitenreeling stammt von einer Jo-Han "Heavenly Hearse". So entstand ein Traumteil, konzipiert im Kopf von jemand Anderem,  vollendet von mir, das auf jeden Fall zu den Highlights meiner kleinen Corvette Sammlung gehört.

  Otaki Parade Car Corvette

Diese 68er Vette habe ich "fast" Boxstock gebaut!

Es sollte ein Parade Car werden wie es bei den Feierlichkeiten zum Nationalfeiertag der USA überall im Land im Schneckentempo, flankiert von Rot-Weiß-Blau gekleideten jungen Ladies, Blaskapellen und ähnlichem Klimbim durch die Ortschaften kriecht! Die rot-weiße Seitendeko lag dem Kit als Abziehbilder bei, die restlichen Sternchen entsprangen meiner Fantasie. Innen trägt sie rot-weiß-blauen Tuck`n`Roll.

Am Heck wurden innen Röhrchen eingeklebt, zur Aufnahme der Fahnenstangen.

1000 Ideen Mike hat uns nicht nur Autos verkauft, sondern auch sein sehr umfangreiches Ersatzteilzimmer. Da ich in dieser Beziehung der Bedürftigste war, landete es folgerichtig bei mir. Es hat mir auch schon oft aus der Klemme geholfen, genauso, wie das vom Mill Papa!

Mikes Ersatzteilzimmer beinhaltete auch eine Abteilung für Fahnen und dergleichen. Die Sternenbanner am Paradecar stammen von dort.

Es sind ausziehbare Metallfahnen Masten mit Stoffbannern.

Ich habe keine Ahnung, wo er die an Land gezogen hat. Es ist auf jeden Fall eine hochwertige Angelegenheit. Die haben mich auch dazu inspiriert, sie angesichts der Vette Abziehbilder genau dort zu installieren. Und so kriecht sie also dermaßen aufgedonnert durch mein kleines Corvette Zimmer.


 Eldo Vette

Eines Tages fiel mir ein Foto in die Hände! Das hatte ein Bekannter geschossen, während er auf der Heimreise aus USA nach Good old Germany war. Seiner Aussage nach, irgendwo auf einem Airport Parkplatz irgendwo in Amerika.

Es zeigte eine Endsechziger Corvette. Sie war schwarz lackiert, hatte 59er Cadillac Heckflossen und trug das Dach eines 69 oder 70er Eldorados. Mich durchfuhren verschieden starke Stromstöße beim Betrachten des Bildes.

Was ich zur Umsetzung des Vorbildes in den einzig wahren korrekten Maßstab benötigte, lag  in der Styrene Vorratskammer herum.

Da wäre zunächst einmal, als wichtigste Zutat eine baujahrskonforme Corvette.

Eine, von mir nicht so besonders toll gebaute Tom Daniel`s California Vette von Monogram (Frühwerk!), die ich eigentlich restaurieren wollte, habe ich dafür auserkoren.

Das Eldorado Dach vom 70er Jo-han Cadillac spendete ein Bausatz dem schon die Heckflossen und Rücklichter operativ entfernt worden waren. Siehe in der Rubrik "Town Cars" den "Bad to the Bone" Cadillac hier auf   C+F  ein paar Mausklicks entfernt.

Das Dach war natürlich zu breit und so musste ich aus der Mitte ein paar Millimeter rausnehmen

Und die Heckflossen der Eldo-Vette sind? Na von wo wohl ?

Von einem Monogram 59 Eldorado Cadillac !

Sie wurden inclusive verschmälertem Kofferraum und gekürzter Stoßstange der California Vette aufgepfroft. Sie hat eine etwas nach vorne gezogene spitze Schnauze, kleine Frontflossen und eine in der C-Säule versenkte Antenne. das habe ich alles vom Vorbild abgeschaut.

Die  Chromspeichen Räder sind wieder mal die alten Traumteile von Fujimi Nr.14. Das sind einfach die Schönsten.

Ich wollte sie nicht einfach nur schwarz machen, das hätte meiner bescheidenen Meinung nach, zuviel von den Konturen geschluckt. Die Lackierung orientiert sich am Mako-Shark, nur andere Farben. Anstatt Blaugrau ist sie oben VW Käfer Aubergine und die untere Verlaufsfarbe ist Alusilber.

Ungebaute Custom Corvetten liegen noch ein paar im Corvette Zimmer, damit mir der Stoff aus dem die Träume sind, nicht so schnell ausgeht !

Günther Eberhardt, München

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Kommentare: 6
  • #1

    Doc Martens (Sonntag, 29 Januar 2023 13:14)

    Unerschrocken und genial, da mag man sich fragen, wie die Unseztung von Arkov-Duntovs Traum einer C1 mit Mittelmotor ende der 50er wohl ausgesehen haben mag. Weiter so!!

  • #2

    Doc Martens (Sonntag, 29 Januar 2023 13:23)

    ... wobei ich hinzufügen möchte, dass mir die CERV I viel zu sehr in Richtung Indy - bzw F1 Racer geht.

  • #3

    Christian (Sonntag, 29 Januar 2023 14:19)

    Ein geniales Set, das uns an die bunte Californische Autoszene Ende der 60er bis Anfang der 70er erinnert. Die drei wären auch die perfekten Teilnehmer einer Parade zum „Corvette Honours Day“, der schon lange unter den Amerikanischen Feiertagen fällig ist.
    Fehlen daneben nur noch kobolzende Cheerleader(innen), die neben den Autos einherschreiten und Räder schlagen.
    Hat Dir das National Corvette Museum schon ein Angebot für die drei gemacht?
    Vielen Dank für die Überraschungen und das Vergnügen, das Du uns immer wieder bereitest.
    Ich freue mich schon auf Deinen nächsten Streich.

  • #4

    rainer (Sonntag, 29 Januar 2023 16:10)

    Ach Günther,
    die alten Zeiten. Auch Du erinnerst Dich noch. Ja, das war schon ne schöne G'schicht mit dem 1000-Ideen Mike. Was hatten wir Spaß.
    Weiß' noch, war ein schöner Nachmittag. Gegen Abend hatten wir alles im Auto (VW-Variant) verstaut.Proppenvoll.
    Gerd irgendiwe auf der Rückbank (oder war er mit eigenem Auto gekommen ?) DU auf dem Beifahrersitz, bis auf Augenhöhe Bausatz-Kästen auf den Knieen. Auf der Fahrt mußte ich, in Unkenntnis der dortigen Verkehrsführung, ein unvorhergesehenes Bremsmanöver hinlegen und sehe noch heute, wie die Schachteln ihrer Airbag-Funktion gerecht wurden. Aber es ist nichts passiert, nichts kaputt gegangen, wie man heute sieht.
    S' war scho schee....
    Herzliche Grüße

  • #5

    Gerhard (Sonntag, 29 Januar 2023 22:12)

    Also wieder ein Geheimnis gelüftet und einmal mehr dürfen wir einen klitzekleinen Blick in Günthers schier unerschöpfliches Raritäten-Reservoir werfen. Unerschöpflich deshalb, weil allein der Corvetten-Showroom über 200 (!) Exemplare enthält, ganz zu schweigen von all den anderen Plastik-Highlights. Da ist noch Stoff für viele, viele Jahre toller Berichte drin - so viel Arbeit und so wenig Zeit! Also runter von der Couch und her mit den unglaublichen Plastikschätzen...

  • #6

    Reinhold (Montag, 30 Januar 2023 14:09)

    Weiter so Günther! Von Corvette(n) kann man nie genug kriegen. Ob Stock oder Custom bis zur C3. Danach wirds langweilig (vor allem die aus vielen US-Serien der 80íger bekannte C4 - umpf !!). Und auch mein hochgeflosster Liebling ist dabei - der ist einfach am Geilsten!