1956 Dodge Custom Royal Lancer

1956 Dodge Custom Royal Lancer  2 Door Hardtop

 

Forward Look

 

Modelhaus Resin, Maßstab 1;251/25


Die 50er lassen mich einfach nicht los und nun musste es auch mal ein Dodge sein.

In das Dodge Regal gegriffen, bei 1956 den Dodge von Modelhaus  gezogen, ausgepackt  und sofort für geeignet befunden.

Das Master stammt übrigens von Paul Hettick, der für Modelhaus sehr viele Modelle entwickelte.

Beim ersten Mockup fiel negativ auf, dass die Bodenplatte überhaupt nicht meinen Ansprüchen

gerecht war denn es war nur eine flache Platte ohne jegliche Details.

 

So nicht!!!!

Oben Hui und unten Pfui ist so gar nicht mein Ding und deswegen kramte ich meine

Chassisbox hervor und suchte ein Chryslerchassis mit Drehstabfedern vorne.

Ok, der Detailreichtum lässt zu wünschen übrig aber immer noch besser als eine

öde glatte Platte, die mehr nach Spielzeug aussieht als alles andere.  Das hat der Dodge nicht verdient.

Man möge mir verzeihen, dass ich hier nicht ganz so eine lockere Haltung zu dem Thema habe.

Nun, die neue Bodenplatte einmal hingehalten und sofort festgestellt, dass der Radstand nicht passt.

Sofort die Säge angesetzt und einen 5mm Streifen entfernt und das Chassis wieder zusammengeklebt. Radstand passt!  Vorne musste ich noch das Radhaus anpassen aber das war auch nicht der Rede wert.


Die nächste grobe Baustelle war das Interior mitsamt dem neuen Chassis unter den

Body zu bekommen. Wie sollte es anders sein, als dass das natürlich nicht mehr gelang weil das neue Chassis durch die Details wesentlich mehr Materialstärke hatte. Was tun?

Den Interiorboden habe ich bis auf einen halben Millimeter heruntergschliffen, so dass man fast

durchschauen konnte.

Ebenso habe ich das Chassis hauchdünn gedremelt, so dass nun alles zusammen sehr gut unter die

Karosserie passte.

 

Man glaubt gar nicht was da so an Material alles wegging. Vor mir lag ein Berg von Resinkrümel.


Die Karosserie vorbereiten fürs Lackieren war bei diesem Modell kein so großes Spektakel, da keine

größeren Probleme auftauchten. Die einzige kleine Problemstelle waren die einzelnen

Rücklichteinfassungen die man sich hätte sparen können.

Diese waren an sich schon sehr schlecht beschichtet  und passten auch nicht sauber. Zusätzlich hätte sich beim späteren Montieren ein hässlicher Spalt zwischen den Rücklichtern und den Rähmchen und zur Karosserie ergeben.

Daher habe ich beschlossen, diese Rähmchen vorher fest zu verkleben, die  Spalten überall aufzufüllen, mitzulackieren und später mit BMF zu foilen.  Die einzelnen Dome für die runden Rücklichtaufsätze waren ebenfalls miserabel geformt und im Durchmesser viel zu klein. Ich habe dann runde Ätzteile als Formvorlage  aufgeklebt. Diese halfen mir die Dome entsprechend sauber und rund auszuformen.


Alle weiteren Vorarbeiten zum Lackieren liefen standardmäßig ab. Das eine Dreifarblackierung und die entsprechende Abklebearbeit keine Sonntagsspaziergang war, muss ich wohl nicht erwähnen. Aber wer schön sein will (oder schöne Modelle haben will),  der muss leiden. Über alle drei Farben kam dann noch ein 2K Lack darüber. 

Die Farbkombination ist übrigens ein Tipp von Robert gewesen, dem King of Colors.

Das Interior bekam eine schicke zweifarben Kombi passend zur Aussenhülle. Dies war durch

die mehrteilige Ausführung der Interiorwanne eine gut lösbare Aufgabe.

Erstmals hatte ich nun die Ehre mit, Sitzmuster Decals von Scale Motorsport zu arbeiten, da man solche feinen Muster nicht lackieren kann. Diese Decals ließen sich hervorragend verarbeiten und der Effekt ist fantastisch.

Dass ich wieder mit den tiefgezogenen Scheiben kämpfen musste weil sie nicht anständig passten will ich nur am Rande erwähnen. Besonders an der Frontscheibe oben wäre ein 2mm Schlitz

 

entstanden, wenn ich nicht wieder meine Spreizmethode angewandt hätte.


Die Embleme rings ums Auto herum habe ich mir wieder aus dem WWW als Bilddatei geschnappt, im Word passend verkleinert und auf Fotopapier in hochauflösender Qualität ausgedruckt. Diese habe ich dann ausgeschnitten, aufgeklebt und mit Klarlack versiegelt. Ich finde sie sind unschlagbar in Optik und in der Einfachheit der Herstellung. Einen Drucker und einen PC mit Internet und Word hat man sowieso zuhause stehen. Also gibt es für mich nichts Naheliegenderes, als das auch praktisch zu nutzen.

 

Mit dem Pinsel hat man in diesem Größenbereich sowieso keine Chance.


Der endgültige Zusammenbau gestaltete sich als einfach, da ich vorher alles schön eingepasst hatte

und ich mir dadurch böse Überraschungen ersparte.

Da Modelhaus, wie schon des Öfteren erwähnt wurde, die Tore schon längst geschlossen hat steht

nun wieder eine Rarität vor mir. Gut, dass ich noch einen Zweiten als Ersatz vorrätig habe.

Der wird entweder irgendwann im Ebay vegoldet oder bleibt als Wertanlage im Regal.

Vielleicht wäre auch noch ein Cabrio denkbar oder das Sondermodell La Fiemme aber den

hat Robert schon angemeldet.

 

Oliver Löbert, Ansbach

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Kommentare: 4
  • #1

    Christian (Freitag, 12 November 2021 21:09)

    Lieber Oliver, beeindruckend, wie Stock rockt. Von der tollen Verarbeitung abgesehen, auch das Vorbild ist unglaublich. So einen tollen „Papagei“ konnte man einmal ab Werk bestellen…, heute in der veganen Elektromobilität wäre allein schon das Farbschema Pornographie.
    Jedenfalls ein super Modell eines super Autos, das so manchen Custom in seiner Erscheinung in den Schatten stellt.
    Hier ist die Carrosserie das Wesentliche, da ist ein einfacheres Fahrwerk doch kein Problem. Du hast das allerdings sowieso optimal gelöst. Bewundere immer bei euch allen euren enormen Fundus, vor allem aber, was ihr daraus macht.
    Wieder einmal ein ganz großes Werk von Dir. Herzliche Grüße, Christian

  • #2

    Reinhold (Sonntag, 14 November 2021 14:29)

    Prima Olli, wieder einmal ist dir ein toller wurf gelungen. Die Farbkombi passt perfekt! Gratuliere zu einem der schönsten automobile der Mitte 50'iger. Und bald folgt Roberts Plymouth gleichen Baujahre. Es bleibt wiederum spannend.

  • #3

    Günther (Montag, 15 November 2021 09:04)

    Kanarienvogelgelb ! Der schönste Kanarienvogel den es gibt. Nur fliegen kann er noch nicht,
    zumindest leider nicht bis zu mir. Olli, ich durfte Ihn ga schon live bewundern . Ein Traumteil.
    Alles wartet auf den nächsten Überwurf von Dir.

  • #4

    Oliver Löbert (Montag, 15 November 2021 17:42)

    Danke Leute für die tollen Kommentare! Als kleinen Vorgeschmack was als nächstes kommt gebe ich mal nen Tip ab: 1957 Lincoln in Flamingo