1970 Buick GS

1970 Buick GS

 

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Monogram, Maßstab 1:24

Der Monogram-Kit vom 70 Buick GSX ist ja seit den 1980ern bereits ein alter Bekannter und fester Bestandteil einer jeden US-Car-Sammlung.

So habe auch ich schon vor einigen Jahren dem gelb-schwarz-roten Musclecar nicht widerstehen können und es gebaut.

Die Story dazu könnt ihr übrigens weiter unten in der Rubrik 70s lesen.

Aber ab und zu reizt es mich doch, aus einer solchen Krawallkiste ein „braves“, normales Seriencoupe zu bauen.

Also einen zweiten Kit besorgt und – erst mal aufgehoben. Immer wieder fiel der Blick im Regal auf den Kit, mit dem Wunsch, endlich damit anzufangen. Das Problem war aber, dass ich damals nur den Street Machine Kit bekommen konnte und der hat ja in der Haube das blöde Loch für die Motorteile, die aus der Haube spitzen. Entweder das Loch flicken oder einen dritten Kit mit der richtigen Haube besorgen, Aber einen ganzen Bausatz nur wegen der Haube anschaffen?

Licht ins Dunkel brachte Günther. Bei einem unserer letzten Treffen habe ich ihm das Modell mit Tränen in den Augen unter die Nase gehalten.

„Ist doch kein Problem“ meinte er, „ich habe in meinem Haubenzimmer eine passende Haube herumliegen“. Ein paar Tage später ließ die Brieftaube ein Päckchen vor die Haustür fallen, mit der Haube drin als Dauerleihgabe.

 

Danke nochmals dafür!


Und schon konnte es losgehen! Ein paar Nähte verschliffen und die Vertiefung in der Haube, in der beim GSX der Drehzahlmesser sitzt, verschlossen und dann mit Tamiya grundiert.

Halt! Zuvor natürlich noch die unteren Leisten für´s Vinyldach aus Evergreen aufgeklebt.

 

Ein 70er Jahre Coupe ohne Vinyldach – wo gibt’s denn sowas!?

 

 

Als Farbe habe ich mir ein sattes Braunmetallic ausgesucht, nachdem ich im Netz ein schönes Foto gefunden habe, das als Vorlage diente


Blöderweise hat sich aber der Lack nicht ganz so toll mit dem alten Monogram-Plastik (nicht das erste mal) vertragen, so dass die Oberfläche recht rauh war. Also vorsichtig nass angeschliffen und einmal mit Unipol drüber. Dann nochmal mit dem Farblack drüberlackiert (etwas besser) und anschließend mit 2K klarlackiert.

Auch hier nochmals nass mit 1200er Papier und Unipol drüber.

Ist jetzt nicht 100%ig glatt, aber ist halt jetzt so...

Dann in bewährter Art und Weise das Vinyldach auflackiert, anschließend die Leistchen mit BMF belegt.

 

Von wegen BMF: Die new improved Folie gibt es nicht mehr, jetzt heißt sie nur noch Chrome. Ist jetzt minimal stärker und glänzt besser. Dafür klebt sie schlechter. Eine Sch---arbeit, aber da müssen wir jetzt wohl damit leben.

Innen ist das Auto komplett braun lackiert, mit Seidenmatt aus dem Baumarkt.

Der Boden mit Viscose beflockt und das „Holz“ mit Revell Seidenmatt bemalt.

Die Scheiben passen eigentlich ganz gut, nur ist mir die Frontscheibe beim Einkleben etwas verrutscht, so dass man am unteren Rand ganz leichte Klebespuren sieht. Aber nur, wenn man ganz genau hinschaut. Macht aber keiner, oder?

 

 

Das Fahrwerk und Motor konnten unverändert verbaut werden, ebenso der Chrom vorne und hinten.

Und wie es wohl so sein muss, haben zum Schluss winzig kleine Teile das Modell fast ruiniert.

Da ich ja aus dem GSX den normalen GX bauen wollte, habe ich mir vor Jahren schon einen Satz Fotoätzteile für den GS-Umbau besorgt.

Was am Kühlergrill tadellos funktionierte, endete an den Seiten im Chaos.

Das klitzekleine GS-Symbol am Heck anbringen ging auch noch und ich glaube, rechts auch. Dafür ist mir links dann das GS-Symbol von der Pinzette gehüpft und auf Nimmerwiedersehen verschwunden. „Macht nichts“ dachte ich, „machst halt das Emblem vom Heck weg und klebst es an die Seite“. Hat auch funktioniert, bis mir da dann das darunter angebrachte Stage I Emblem auf den Tisch gefallen ist. Wäre auch nicht weiter schlimm gewesen, hätte ich nicht in meiner Schussligkeit das winzige Teil mit dem Ärmel vom Tisch gefegt. Klasse!

Also habe ich die bereits festen Embleme wieder vom Lack gepflückt und die natürlich beschädigten Stellen, wieder repariert.

 

Dann halt ohne Embleme...

Jetzt stehen sie nebeneinander: Der wild lackierte und verspiolerte GSX und sein Bruder, der doch elegantere GS. Wobei sich beide in der Leistung nicht unterscheiden, Der GSX hatte halt nur ein paar Goodies mehr, wie den Drehzahlmesser auf der Haube, verstärktes Fahrwerk, Spoiler vorn und hinten und die auf Krawall gebürstete Lackierung.

 

Mir gefallen sie beide...


Robert Eiber, Feucht bei Nürnberg

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Kommentare: 3
  • #1

    Christian (Dienstag, 19 Oktober 2021 21:40)

    Viel Mühe, viel Aufwand, Geduld und Zwischenfälle, aber das Ergebnis entschädigt 200%ig. Wirklich ein tolles Duo. Und das elegante GS Coupé ist zweifellos auch ganz schön muskulös.
    Dein zwischen den Zeilen formulierter Wunsch nach einer Doppelgarage für beide ist mehr als verständlich.
    Ein paar Embleme oder ein kleiner Scheibenrand tun keinen Abbruch. Beide wirklich schön, aber am besten im Duett. In echt wegen Platz, Geld und Zeit selten möglich, aber schon in der Vitrine reine Freude. Herzliche Gratulation zum gelungenen Coup, Christian

  • #2

    Reinhold (Mittwoch, 20 Oktober 2021 08:05)

    Als Musclecar Fan trifft der Buick natürlich voll meinen Geschmack. Die Probleme, die der dir bereitet hat, hast du prima in den Griff gekriegt. Das mit den Emblemen ist sicherlich ärgerlich, aber was solls, das Problem kenn ich auch nur zur Genüge. Ich bin trotzdem begeistert (dunkles braun mit Vinyldach ist eine prima Kombination!) und auch der gelbe Dampfhammer mit Kriegsbemalung rennt bei mir offene Türen ein. Und bald der Maverick: es bleibt spannend, wie du immer sagst!

  • #3

    Oliver Löbert (Dienstag, 26 Oktober 2021 13:33)

    Robert ist schon ein ganz spezieller Modellbauer. Es reicht nicht ein bestimmtes Fahrzeugmodell
    aus einem Baujahr in einer Karosserievariante einmal zu bauen, nein es bedarf nur einer anderen Ausstattung um ihn nochmal zu bauen. Das Problem mit den Ätzteilen ist ärgerlich aber die Dinger sind wirklich sehr fummelig und bei der Verarbeitung ist höchste Vorsicht geboten. Da ich auch schon mal am Boden mit der Lupe herumgekrabbelt bin gehe ich bei diesem Bauabschnitt nur noch mit höchsten Vorsichtsmassnahmen ans Werk. Denn, ist das Teil mal weg gibts meistens keinen Ersatz dafür. Lupenlampe und Pinzette sowie ein schwarzer Karton als Unterlage für den perfekten Kontrast falls das Ätzteil mal abstürzt haben Schlimmeres bisher immer verhindert. Das nimmt dem Ganzen auch ein wenig den Schrecken und gibt mehr Sicherheit mit dem Umgang von den kleinen Teilen. Wenn die Dinger dann aber mal auf dem Modell sind, sind sie unschlagbar von der Optik. Ansonsten wieder ein echter Eiber wie aus dem Bilderbuch!