1972 Ford Gran Torino Sport

1972 Ford Gran Torino Sport

 

Bella Italia

 

Jo Han Snap Kit, Maßstab 1:25

Es ist schon komisch, dass in den 50er bis 70er Jahren, die europäischen Autobauer im großen Stil versucht haben, das US-Design in stark entschärfter Form auf ihre Autos zu übertragen. Im Gegensatz dazu haben die US-Konzerne oft und gerne europäische Städte und Landschaften für ihre Modellnamen verwendet:

Cadillac Biarritz und Camarque, Hudson Italia, Chevy Monte Carlo, Dodge Monaco, Buick Riviera usw. Und eben auch der Ford Torino.

Was die norditalienische Industriemetropole und Fords Mittelklasse gemeinsam haben, weiß ich nicht. Komisch auch, dass Ford beim Gran Torino das „d“ bei Grand weggelassen hat. „Gran“ heißt umgangssprachlich eigentlich „Oma“. Wobei der Gran Torino beileibe kein Oma-Auto war. Bei Motorleistungen bis zu 248 bhp war man mit Sicherheit kein Verkehrshindernis.

Optisch unterscheidet sich der Gran Torino vom „normalen“ Torino in erster Linie durch eine völlig andere Front und die seitlichen „Riffelleisten“, es gab ihn aber auch ohne solche, dafür mit den „Laserstipes“, die bereits bei den 70er und 71er Modellen erhältlich waren. 


Das gezeigte Modell entstammt dem Snap-Kit von Jo Han, der in der Stock-Version nur in der Faltschachtel zu haben war und mittlerweile recht selten ist. Es gab dann zwar später noch den „Oval-Track-Racer“, der aber stock nicht zu bauen ist.

Deshalb war die Freude groß, als ich vor einigen Wochen bei Ebay einen solchen Stock-Kit ergattern konnte.

Zum Bau des Modells gibt es eigentlich recht wenig zu berichten, ein paar Tücken hat das Teil aber trotzdem. So muss man das Snap-Fit wirklich wörtlich nehmen, denn einige Teile bekommt man nur sehr schwer wieder auseinander, wenn man sie nur mal so, oder zur Kontrolle zusammensteckt.

 

Wie für Jo Han typisch, war auch dieser Kit in farbigem Plastik gegossen, diesmal in knalligem Gelb, was das Grundieren nicht immer einfach macht.


Zuvor wurden aber noch die Abschlussleisten für das Vinyldach (muss sein!) mit Evergreenstreifen aufgeklebt und verspachtelt.


Als Farbe habe ich mir ein recht „lautes“ Rot ausgesucht, auch diesmal wieder als Sprühlack aus der Dose von Multona.

Das Vinyldach wurde auch hier wieder mit Sandeffektspray und Seidenmattlack aus dem Baumarkt auflackiert. Die Nähte des Daches sind drei schmale, übereinander geklebte Steifen Bare Metal Folie.


Die Scheiben passten nach ihrer Behandlung mit Unipol tadellos unter das Dach, der Innenspiegel ist aus der Teilekiste.

Innen habe ich die Sitze und die Türverkleidungen weiß bemalt, das Armaturenbrett und der Boden sind schwarz. Das Interieur ist Jo Han typisch äußerst dürftig detailliert, so konnten die Zierleisten an den Türen nur angedeutet werden. Was noch geändert werden musste, war die Höhe des Schalthebels, sonst hätte man sich beim Schalten die Finger zwischen Hebel und Dachhimmel wund gerieben...

Der Rest passte auch prima zusammen, auch wenn man beim Einfügen der Chromteile in die Karosserie recht viel Kraft verwenden muss. Die Gefahr ist dann, dass dabei was kaputt geht. Was ich auch immer gerne mache, ist, die roten Klarsichtteile der Rücklichter von hinten her mit Folie zu verchromen. So bekommen die Teile mehr Tiefe und Glanz.


Jetzt habe ich den Torino endlich, die Suche danach hat auch lange genug gedauert. Es werden zwar immer wieder mal solche Kits oder auch Promos angeboten, leider oft zu astronomischen Preisen. Man muss auch mal Glück haben!

Ich habe jetzt noch einen Resin-Kit vom 72er Torino Station Wagon im Regal liegen. Keine Ahnung, wann und vor allem wie ich den mal baue. Entweder als normalen Wagon, dafür fehlen an dem Modell leider die seitlichen „Riffelbleche“, oder als Squire Wagon mit der aufgeklebten Holzfolie.

Mal schauen, es bleibt spannend...

Modell, Text und Bilder: Robert Eiber, Feucht bei Nürnberg

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Kommentare: 2
  • #1

    Reinhold (Dienstag, 19 Juni 2018 07:51)

    Was für eine geile Karre! Hier hast Du wieder bewiesen, wie man aus einem mit wenig Teilen ausgestatteten Kit trotzdem noch viel rausholen kann. Das Vinyldach ist hier ein "must have" - da stimme ich zu! Mit den Chromteilen scheinst Du ja auch Glück gehabt haben, die glänzen ja fast schon Jo-Han untypisch. Wenn Du mit dem 68´Caddy fertig bist (Farbe schon entschieden?), wäre dann nicht der berühmte Nachfolger aus der Serie "Brutalski & Quatsch" ein Kandidat? - Hauptsache, nicht in Rot....

  • #2

    Günther (Dienstag, 19 Juni 2018 16:32)

    Scharfes Teil! Bei mir liegt in der Box nochmals, als Bonus, das gleiche Gerät von Hot Wheels.
    Meiner ist leider noch nicht auf der kilometerlangen To-Do List nach oben gewandert.
    So viel Arbeit, so wenig Zeit.
    Immer schön die Kunst im obersten Drehzahlbereich halten.
    Ich bin schon sehr gespannt auf den 68er.