Bunny Coach

Bunny Coach

 

"Häschensammler"

 

1955 Chevrolet Nomad Custom Umbau AMT

Maßstab 1:25

Wenn seinerzeit der alte Hugh Hefner seine Chauffeure ausschwärmen ließ - zum Häscheneinsammeln für die nächste Party - mit was sonst als der Bunny Coach sollte das klappen?

Das Vorbild geisterte Anfang der 80er durch die div. Custom Car Shows und einschlägigen Magazine. Basis bildet ein radikal umgebauter 55er Chevy Nomad.

Das Originalbild entstammt einem der ersten Chrom & Flammenhefte vom Juli 1982.

Das kann ich auch – dachte ich – aber in 1:25.

AMT hatte ja einen schönen 55er Nomad damals!

Geheimnis gelüftet: Das Schätzchen auf den Bildern hat schon fast 30 Jahre auf dem bunten Buckel! Die Karosserie wurde an der Spritzwand abgeschnitten und das Dachvorderteil gechopt sowie das Eigenbaufenster ausgeschnitten. Die Rillen im Nomad-Dach wurden zugespachtelt, beim „Playboy“ nicht! 


 

Den Motor spendierte ein Dragsterwrack (wahrscheinlich bei Topspeed abgehoben). Die Motorhaube besteht aus zwei 36er Ford-Motorhaubenseitenteilen und einem abgeschnittenen 53er Studebaker-Dach. Der Rahmen ist nach vorne verlängert worden.


 

Die Inneneinrichtung ist eine Mischung aus 68er Chrysler Custom Sitzen und 58er Chevy Custom Armaturenbrett (eigentlich Stange mit Fahrradlampengehäusen als Tacho und Drehzahlmesser). Damit’s den Bunnys nicht langweilig wird – wenn sie sich auf rotem Samt räkeln – gibt’s: Tonband, Plattenspieler, Fernseher und Telefon.


 

Damit man die Damen beim Räkeln gut sieht, hat die Coach eine faltbare Eigenbauheckklappe fast komplett aus Glas


 

Die Lackierung allein hat über einen Monat gedauert, wobei der Body über zwei Jahre weiß grundiert in der Ecke gelegen hat, weil ich mich wegen der komplexen Farbgebung nicht dran getraut habe.


Lackiert wurde mit allen gebräuchlichen Methoden wie Pinsel, Airbrush und Spraydosen. Aber ca. 1989/90 war alles fertig.

Der Unterschied zum Original besteht im Auspuff und in den Rücklichtern. Der Auspuff würde wahrscheinlich alles flambieren woran die Coach vorbeifährt. Das Vorbild hat Originalrücklichter und das Modell trägt 57er Chevy Custom Rücklichter und Heckflossen. Die Heckstoßstange spendete eine 289 AMT Cobra.

Die Chrombuchstaben von Letra-Set haben damals fast 50 DM gekostet. Als die Rechnung kam (der Bogen wurde bestellt), hat mich fast der Schlag getroffen.


Als die Coach fertig war, hatte ich noch nicht genug und dachte, da muss ein Anhänger und ein adäquater Zugwagen her!

Naturalmente wieder ein 55er Nomad!

Diesmal aber serienmäßig bis auf das hintere Nummernschild, das im Stil einer 53er Corvette unter Glas in die Heckklappe eingearbeitet worden ist. Und natürlich mit angepasster Psychodelic-Lackierung.


 

Der Anhänger wurde aus einem überzähligen „Hemi Hydro“-Bootsanhänger, ein paar Rampen und 56er Ford Viktoria Dragster Vorderrädern gebaut. Da pro Kit nur zwei Felgen beiliegen, musste ich drei Kits plündern, da der Anhänger auch ein Reserverad haben muss.


Die „Bunny Coach“ und der „Playboy“ zählen trotz irrsinnig langer Parkzeit in meiner Vitrine - und trotz vieler Nachkömmlinge drumherum - immer noch zu meinen Favoriten.

Beim Modellautobauen gibt es hin und wieder Höhepunkte, die man nur schwer übertrumpfen kann. Das ist aber nur meine eigene bescheidene Meinung und gilt explizit bzgl. meiner Möglichkeiten. 

Modelle, Text und Bilder: Günther Eberhardt, München

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Kommentare: 1
  • #1

    Gerhard (Freitag, 22 Dezember 2017 16:37)

    Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: Bauzeit mehr als zwei Jahre, Fertigstellung ca. 1989/90! Einige der Leser dieser Seite waren zu dem Zeitpunkt möglicherweise noch gar nicht geboren oder gerade erst geschlüpft, da baute Günther Eberhardt schon solche Modelle! Wie er ganz richtig bemerkt, gibt es beim Modellbau tatsächlich immer wieder echte Highlights, die sich später nur mehr schwer oder gar nicht toppen lassen. Nur weiß man das vorher nicht - bei vielen Modellen dagegen hat man klare Vorstellungen für ein Meisterwerk, die sich dann beim Bau nach und nach in ungeliebte Kompromisse verwandeln und das fertige Werk schließlich doch in die hinteren Reihen der Vitrinen verbannen. Aber bei der Bunny Coach hat es geklappt - ein Jahrhundert-Modell, zu dem man Günther nur gratulieren kann!