1960 Plymouth Fury Hardtop
"The solid Plymouth"
AMT-Annual-Kit, Maßstab 1:25
Es begann wie so oft bei meinen Modellen wieder mit der Frage: Was baue ich als Nächstes? Mein Modellbaukollege Robert hatte natürlich schon die passende Antwort:
Der 1961 Plymouth Fury wäre so ein Kandidat, den er gerne gebaut sehen würde. Diesen Kit hatte ich zwar, aber die sehr abstrakte Front hatte mich bisher noch nicht so sehr überzeugt. Das Baujahr zuvor, also 1960 fand ich allerdings sehr attraktiv und ausgewogener vom Design.
Ich musste also nur eine Schachtel tiefer in mein Regal greifen und hatte den 1960er Plymouth Fury in der Hand. Es war ein gebautes Annual Modell aus dem selben Jahr und somit schon aus über 50 Jahre altem Plastik.
Zum Glück musste nicht sehr viel Farbe mit Bremsflüssigkeit entfernt werden. Danach war vorsichtiges Zerlegen angesagt was auch das Entfernen der hinteren Fenderskirts bedeutete. Diese waren natürlich gut verklebt und hinterliessen beim Ablösen von dem Body ihre Spuren. Es begann eine sehr divisile Reparatur mit Spachtel und viel Schleifen um die Konturen am Radlauf wieder herzustellen.
Eine Zweifarbenlackierung in metallicblau und weiß sollte es werden, wie auf einem Bildaus dem Internet.
Da altes Plastik oft heftig mit den modernen Acfylfarben reagiert, musste die Karosserie erst mit einer gründlichen Schicht Grundierung besprüht werden.
Nun begannen die aufwändigen Abklebearbeiten, weil das Fahrzeug drei Segmente zum Lackieren besaß.
Das Dach und die seitlichen vorderen Radläufe sollten weiß werden und der Rest dazwischen blau. Weiß hat die schlechte Eigenschaft, nicht auf dunkleren Farben zu decken und deswegen musste ich damit beginnen, die weißen Flächen zuerst zu lackieren.
Jetzt könnte man sich denken, dass man das ganze Modell komplett weiß macht und dann mit blau absetzt. Das wäre aber schlecht für die feinen Details, wenn dann noch eine Schicht blau plus Klarlack darüber kommt. Also musste ich zuerst die später blau werdenden
Flächen abkleben beim Weisslackieren und dann beim Blaulackieren die weißen Flächen.
Eine „Hundsarbeit“, weil auch sehr kurvige Trennstellen dabei waren, was mir dann nur mir Baremetal Folie gelang. Einen Tipp will ich noch mit auf den Weg geben: Wenn man weiß lackiert sollte man immer eine weiße Grundierung verwenden, da man sonst mehrere Schichten weiß braucht, um eine Deckung zu erreichen. Learning by doing!
Das Ergebnis belohnt aber die aufwändige Lackierung und man freut sich beim Anblick des Modells. Eine Sache sollte vielleicht noch Erwähnung finden: Wenn man sich Originalbilder der Frontstoßstange genauer anschaut sieht man, dass zwischen Kühlergrill und Stoßstange ein Stück weißen Blechstreifen vorhanden ist. Dieser musste natürlich auch noch auflackiert werden, was wieder eine Sisyphusarbeit bedeutete. Die Abklebearbeit in diesem schmalen Bereich war unglaublich schwer und musste absolut genau sein. Ein Ausbessern war nicht mehr möglich auf dem Chrom.
Aber alles ging diesmal gut. Die Passgenauigkeit der wenigen Teile war hervorragend - wenn man das Alter des Kits berücksichtigt.
Das Verchromen mit Baremetal war auch sehr aufwändig, weil man die runden Leisten nicht mit einem Lineal vorschneiden konnte. Das heißt, man muss am Modell auf dem frischen Lack von Hand die Kontur beim ersten Mal treffen. Wenn man ausrutscht oder daneben schneidet, hat man entsprechende Lackschäden.
Die Scheiben konnten diesmal direkt aus dem alten Kit verwendet werden. Mit ein wenig Unipol Politur glänzten diese wieder wie neu.
Die Passform war perfekt und somit war ein einfaches Verkleben völlig ausreichend. Einfach deswegen, weil mir die Spreizarbeiten erspart blieben, wie sie bei den Vakuumtiefziehscheiben immer nötig sind. Ein wenig Details hier und da und das Modell war fertig.
Wieder ziert ein weiterer Klassiker aus der Flossenära meine Vitrinen.
Was kommt wohl als Nächstes?
Modell, Text und Bilder: Oliver Löbert, Ansbach
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Robert (Freitag, 25 November 2016 18:45)
Was als nächstes kommt? Ich weiß es...!
Reinhold (Montag, 28 November 2016 09:08)
Olli, wie kannst Du es nur wagen, dem Robert zu widersprechen? Wenn er sagt Du sollst einen 61´Plymouth bauen, dann soll es der sein und nicht das 60` Modell! - Ne passt schon, ich mag den 60` - und Du hast den auch wieder wunderschön gebaut. Aber als nächstes dann doch den 61`??? Wenn ich auch mal eine Vorschlag machen dürfte: als Convertible außen in schwarz und innen rot und weiß - ein Traum!!!!
Oliver Löbert (Donnerstag, 06 April 2017 19:20)
Sorry Reinhold, ich habe beim Holen des Kits aus dem Regal leider eine Kiste zu tief erwischt :-)
Der 60er ist natürlich auch interessant, ohne Frage, aber ich fand den 61er ein wenig besser gelungen vom Design. Deine beschriebene Farbkombination wäre natürlich die einzig richtige Wahl für den 61er.