80er Jahre Cadillac Fleetwood Custom

Cadillac Fleetwood Brougham Coupe (frühe 80er Jahre)

 

Der Letzte seiner Art

 

Revell Custom Cadillac Lowrider (semi Snap Fast Bausatz), Maßstab 1:25

 

Machen wir einen Sprung zurück in die erste Hälfte der 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts, als die meisten von uns mit dem Modellbau anfingen.

Nach überstandener Ölkrise begann man auch bei der GM-Tochter Cadillac ab dem Modelljahr 1977 mit dem „Downsizing“ des erst 2 Jahre vorher eingeführten Fleetwood Brougham von ursprünglich 5,94 m auf 5,61 m Gesamtlänge. Ebenso verkürzte man den Radstand von 3,37 m auf nur noch 3,08 m. Mit dem Facelifting von 1980 führte Cadillac dann das hier thematisierte Fleetwood Brougham Coupe und erstmalig als alternativen Antrieb zu diversen Benzinmotoren den nur 106 HP „starken“ Dieselmotor der Schwesterfirma Oldsmobile ein.

Im Jahre 1985 wurden dann das Fleetwood Brougham Coupe und der Dieselmotor letztmalig angeboten. Die nachfolgenden Cadillac Modelle wurden mit der Zeit noch leichter, sparsamer (für amerikanische Verhältnisse), aerodynamischer - und keineswegs schöner als ihre Vorgänger. Der Mythos „Standard of the Word“ galt eh längst nicht mehr.


Revell hat sich diesen – vor allem bei Lowridern und Customfreaks – beliebten Cadillac Typs angenommen und vor einigen Jahren ein leicht zu bauendes, nichts desto trotz aber aus der Masse der üblichen Musclecar- und Sportwagenbausätze hervorstehendes Modell auf den Markt gebracht. Da es sich hierbei um einen custommäßig veränderten Bausatz handelt, an dem die seitlichen Zierleisten willkürlich angebracht, die Frontscheinwerfer anstatt in doppelter nur in einfacher Ausführung vorhanden sind (die dem Caddy meiner Meinung nach aber ausgezeichnet zu Gesicht stehen) und nur kleine Räder im Lowriderstyle beiliegen, lässt sich das exakte Baujahr leider nicht eindeutig bestimmen. Außerdem liegt noch ein zweiter Custom Kühlergrill bei, dessen dicker Chromrand oben bis zur Haube reicht.

Revell hat übrigens als kleinen Gag nur das Interieur des billigeren Coupe De Ville mitgeliefert – ich frag mich bloß, welcher Typ sich in sein hochwertigeres Auto eine billigere Innenausstattung einbauen lässt (?) – normalerweise ist es doch eher umgekehrt!

Nach dem Ausflug in die 30´iger Jahre und dem recht abenteuerlichen Bau des Cord 812, hatte ich mal wieder Lust auf ein „moderneres“ und nicht so schwierig zu bauendes Modell. Nach Durchforsten des Internets fiel meine Wahl dann auf den besagten Cadillac. Allerdings stand für mich von vornherein fest, dass es kein Lowrider werden sollte, weil ich diese Art der Fahrzeugmisshandlung nicht abkann. Da mir aber der Bau der absoluten Serienversion viel zu umständlich erschien, entschloss ich mich zu einer „mild custom“ Ausführung. Hierzu wurden eigentlich nur die beiliegenden hässlichen Lowriderwheels durch Customfelgen mit weißen Reifenringen von einem Fertigmodell aus chinesischer Fertigung ersetzt (48`iger Chevy von Jada).

Lackiert hab ich den Caddy in einem namenlosen Rotmetallic von DUPLICOLOR mit anschließender Klarlackversieglung von der gleichen Firma. Das (halbe) Lederdach wurde mit der Sandeffektfarbe Anthrazit von OBI lackiert und das Interieur mit einer mittelgrauen Tamiyafarbe aus dem Militärbereich.

Die Intarsien in den Türen wurden mit Holzeffekt Decals dargestellt, am Armaturenbrett aber mit dem Pinsel lackiert. Der Kofferraumboden erhielt statt der beiliegenden Lowriderpumpen einen roten Teppichboden aus DC-Fix Folie.

Den Fußboden im Innenraum hab ich aber nur mit dem Pinsel bemalt, da man den eh kaum sehen kann. Die Schlösser in den Türen wurden mit Köpfen von Stecknadeln dargestellt, die an der Innenseite der Karosse abgeschnitten wurden.


Der Bau an sich ging Dank hervorragender Passung der teils in Snap Fast Bauweise ausgeführten Teile problemlos von statten. Da das Chassis bei den hintern Kotflügeln an die Inneneinrichtung angeschraubt und vorne in zwei unter dem Karosserieteil befindliche Halterungen eingesteckt wird, steht das Modell anschließend ohne zu wackeln und absolut eben da. Allerdings sollte man nicht schlauer sein als die Bauanleitung. Ich hatte nämlich im Vorfeld bereits die zur Karosserie gehörenden Teile zwischen der Seitenzierleiste und in die verchromten unteren Zierbleche eingeklebt und brachte diese dann nicht mehr an der Karosserie hin, da man laut Plan zuerst die Chromteile an die Karosserie kleben muss und erst danach die Paneele an die verchromten Teile. Zum Glück ließen sich diese wieder ohne zu zerbrechen entfernen und dann mühelos in die vorgesehene Fuge einkleben. Allerdings musste ich die unteren Zierbleche anschließend mit Baremetallfolie neu verchromen, was aber kein großes Problem darstellte.


Außerdem hab ich noch versucht, die Scheiben des Caddys zu tönen. Nachdem aber mehrmals durchgeführte Versuche an Schrottscheiben mit Hilfe von Glasmalfarbe und Fußbodenfestiger nicht das gewünschte Ergebnis zeigten (und das ist eine extrem verharmlosende Aussage!), hab ich nur das Schiebedach mit einer dunklen Folie aus dem Autozubehör getönt. Mit diesem Ergebnis bin ich auch recht zufrieden.

Trotz oder gerade wegen der einfachen Bauweise macht der fertige Cadillac im Regal bzw. in der Vitrine eine gute Figur. Es wäre wünschenswert, wenn es von dieser Art mehr Modelle geben würde –zum Beispiel ein viertüriger Cadillac aus den 70´iger Jahren würde mir neben dem Coupe sehr gefallen – damit dieses nicht das Letzte seiner Art bleibt!


Modell und Text: Reinhold Schmidt, Fürth

Bilder: Robert Eiber, Feucht bei Nürnberg

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Kommentare: 1
  • #1

    Kayvan tofiggi (Dienstag, 01 August 2023 21:54)

    You did a very nice job! Congratulations!