1965 Dodge Coronet 500

1965 Dodge Coronet 500

 

„That´s a real goer“

 

MPC, Maßstab 1:25

„A newcomer that´s a real goer“ Mit diesen markigen Worten pries Dodge Ende 1964 das völlig neue Mittelklassemodell „Coronet“ an. Wobei der Name bei Dodge schon seit vielen Jahren Tradition hatte, so war die Dodge-Mitteklasse seit den 40er Jahren bis zum Erscheinen des Dart 1960, mit dem Namen behaftet.

Der neue Coronet war in den Reihen „Coronet“, 440 und 500 erhältlich. Der Käufer konnte wählen zwischen 2- und 4-türigen Sedans, Kombis, ab dem 440 gab es auch ein Cabrio und ein Hardtop Coupe zu kaufen, den 500 gab es nur als Cabrio und Coupe.

Als Motoren standen verschiedene Aggregate zu Verfügung, vom asthmatischen Reihensechser mit 145bhp bis zum Kult-Hemi mit grandiosen 425bhp.


Das Design der neuen Autos war sehr schnörkellos, ja schon fast zurückhaltend aber nicht langweilig. Gerade Linien, rechte Winkel und klare Linien bestimmten das Äußere.

Dieser Coronet war die Basis dafür, was in den nächsten fünf bis sechs Jahren an Kult-Dodges noch auf die Menschen losgelassen wurde: Coronet 500 und R/T, Charger und Super Bee!

Das hier gezeigte MPC-Modell habe ich irgendwann Mitte der Achziger mal auf einer Automobilia- Messe in München im BMW-Hochhaus aus einer Wühlkiste gezogen und für lächerlich wenig Geld mit nach Hause genommen. Gegossen in dem typischen MPC-Goldmetallic und bereits komplett zusammengebaut. Hier streiten sich die Experten (hallo Gerhard), ob es sich um ein Promo oder einen gebauten Bausatz handelt. Die Haube ist jedenfalls in die Karosserie eingegossen und der Boden mit dem Body verschraubt.


Das Teil wurde dann damals mit Modellbaufarben von Hand bemalt, nämlich in einem hellen Beige mit türkisem Dach und auch innen türkis bepinselt. So stand das Modell viele Jahre in der Vitrine, wurde immer weiter nach hinten durchgereicht und irgendwann fast vergessen.

Aber nur fast! 2016 wurde das Modell in einem plötzlichen Anfall von Zuneigung zerlegt.


Was aber nicht so einfach war, denn jahrzehntelange Verbindungen und der großzügige Einsatz von Kleber, leisteten heftigsten Widerstand! Nur mit dem Einsatz des Dremels mit der kleinen Trennscheibe, ließen die Teile voneinander. Die Karosserie wanderte ins Entlackungs-Tauchbad, die Chromteile in die Obhut von Oli, der die Teile zum Neu-Verchromen schickte.

Nachdem der Lack ab war und nur wenige Stellen nachbearbeitet werden mussten, konnte schon mit der Grundierung begonnen werden.

Beim Lack hatte ich mich jetzt für ein mittleres Rot-Metallic aus der Sprühdose entschieden.


Da bei den Modellen 440 und 500 erstmals ein Vinyldach in schwarz oder weiß erhältlich war, musste auf mein Modell selbstverständlich auch eins drauf! Wer mich mit meiner Vinyldach- Verliebtheit kennt, wundert sich wohl eher nicht...

Zuerst wurden die Nähte mit zwei schmalen, doppelt übereinander geklebten Bare-Metal-Foil- Steifen auf das grundierte Dach geklebt, anschließend die Vinyl-Fläche mit Sand-Effekt-Spray, das die nötige Struktur bringt, lackiert und dann noch mit seidenmatt-schwarz aus dem Baumarkt überlackiert – fertig. Wenig Arbeit und sieht toll aus!


Der Innenraum wurde passend zum Äußeren in Rot und Schwarz bemalt und ebenfalls mit Chromfolie verfeinert, der Teppich ist wieder mit Viscose-Flocken bestäubt.


Der nächste Schritt war dann das Einsetzen der frisch polierten Scheiben, die mit Unipol wieder auf Hochglanz gebracht wurden. Auch das Einkleben der fertigen Innenraumwanne (diesmal mit weniger Kleber – man weiß ja nie!) war ein Leichtes.

Jetzt noch die neu verchromten Chromteile in die Karosserie montieren, die Bodengruppe mit vier Schräubchen unter den Body geschraubt – fertig!


Kleiner Tipp zum Schluss: Schaut in Euren Regalen und Vitrinen auch mal in die zweite oder dritte Reihe! Dort finden sich oft vergessene und verstaubte Schätzchen, die mit etwas Arbeit und Liebe wieder zu echten Hinguckern aufbereitet werden können. Wert sind sie es auf jeden Fall!

Modell, Text und Bilder: Robert Eiber, Feucht bei Nürnberg

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Kommentare: 6
  • #1

    Gerhard (Freitag, 15 Juli 2016 23:54)

    Wenn Du mich schon direkt ansprichst, lieber Robert, neige ich aufgrund der eingegossenen Motorhaube (die Verschraubung der Bodenplatte gab es auch bei den Kits damals noch) dazu, Dein Modell für ein Ex-Promo zu halten. Alle mpc-Bausätze hatten zu der Zeit schon Motornachbildungen und separate Fronthauben. Wenn dem so ist, hast Du damals ein Riesen-Schnäppchen gemacht und das kostbare Stück jetzt mit Außenlack und Innenfarbe völlig entwertet - nein, Spaß beiseite, es ist wieder ein tolles Modell geworden, zu dem man Dir nur gratulieren kann!!! Darf ich dann vielleicht auch mal in Deinen "zweiten und dritten" Reihen herum stöbern und ein paar so völlig verstaubte und vergessene Dinger mitnehmen?

  • #2

    Robert (Samstag, 16 Juli 2016 08:18)

    Dass Du, lieber Gerhard, das nicht auf Dir sitzen lässt, hab ich gewusst ;-) Also vielen Dank für des Rätsels Lösung! Meine zweiten und dritten Reihen sind für Dich doch völlig uninteressant. Schau doch mal bei Dir in den Reihen drei bis zehn nach, oder in den Untiefen Deiner Schränke und Schubladen. Du wirst dich wundern, was da alles auftaucht... Und das nehme ich dann mit!

  • #3

    Gerhard (Sonntag, 17 Juli 2016 00:13)

    Ich fürchte, Du hast ab sofort Hausverbot bei mir, zumindest bis ich die imaginären Reihen drei bis zehn und die abstrakten Untiefen meiner Schränke und Schubladen selbst erst mal gefunden habe!

  • #4

    Oliver (Dienstag, 09 August 2016 19:19)

    Jetzt melde ich mich auch noch zu Wort auch wenn ich keine zweite und dritte Reihen zu bieten habe wie ihr Zwei :-) Schön spielen und nicht streiten hier, sind doch nur Modellautos und deswegen braucht man sich nicht gleich in die Haare kriegen oder was davon bei uns noch übrig ist Hihihi....

  • #5

    Reinhold (Dienstag, 16 August 2016 13:10)

    60´iger + 70´iger Hardtops (oder auch Coupes) mit Vinyldach, vor allem wenn es so realistisch aussieht wie hier beim Dodge, machen einfach was her, gell? Ich liebäugle demnächst auch mal wieder, so einen zu bauen. In der näheren Auswahl wäre evtl. der 65´iger Pontiac GP. Weiß nur noch keine Farbe dafür.

  • #6

    Robert (Dienstag, 16 August 2016 19:34)

    65er Grand Prix in einem sehr dunklen Weinrot-Metallic und schwarzem Vinyldach - ein Traum!