1971 Buick Riviera

1971 Buick Riviera


All American Models Resin Kit, Maßstab 1:25


Boattail-Riviera

Es fing wieder alles an wie schon öfters beschrieben:

Aus Unentschlossenheit fragte ich meinen Modellbaukollegen Robert Eiber, welches Modell er denn bei mir als nächstes gerne gebaut sehen möchte.

Er zögerte nicht lange und seine Wahl fiel sofort auf diesen sogenannten „Boattail“ Buick Riviera von 1971.

Es ist ein Resin Kit von All American Models, Ende der 90er Jahre.

Der Hersteller ist zwar längst vom Markt verschwunden aber die Resin Kits aus dieser Kleinserienmanufaktur sind immer noch sehr begehrt und werden heute zu Höchstpreisen bei Ebay gehandelt.

Natürlich gab es später auch noch Abgüsse von R&R, welche aber in der Qualität bekannterweise eine Klasse schlechter waren. Gut, dass ich noch einen Kit vom Originalhersteller im Regal hatte.

Der Kit selber besteht aus ungewöhnlich vielen Teilen für ein Resinmodell, was aber an der Tatsache liegt, dass man keinen zusätzlichen Basiskit zum Bauen braucht.. Einerseits ist dies eine erfreuliche Nachricht aber andererseits auch der Hinweis, dass noch mehr Teile komplett überarbeitet werden müssen, als es bei Resinkits so üblich ist.

So hielt die Karosserie einige Überraschungen für mich bereit. Die Haube war verzogen und die Lüftungsschlitze am Heck waren zu schwach ausgeprägt bzw. ungleichmäßig. Die Stege zwischen Scheinwerfer und Grill waren zu kurz und die Heckleuchteneinfassungen unvollständig und der ganze Body war ziemlich uneben.

Man könnte noch unzählige Kleinigkeiten erwähnen, was aber jetzt zu weit ginge. Im Interieur musste leider auch jede Oberfläche nachbearbeitet werden. Mehrfaches Grundieren und Feinschleifen führte wieder einmal zum gewünschten Ergebnis.


Ein dünner Farbauftrag mit der Airbrushpistole im Innenraum half die feinen Details zu erhalten. Teppichflocking und Bare Metal Folie verfeinerten weiter die Innenteile und das Armaturenbrett. Um Tiefe und Dreidimensionalität zu simulieren, wurden mit verdünnter Wasserfarbe die Fugen geschwärzt und trocken gewischt.


Ein großes Problem bei diesem Modell war die Tatsache, dass der Unterboden gleichzeitig der Innenraumfussboden war. Dadurch war ein ständiges Anpassen des Innenraums zur Karosserie notwendig, so dass von außen die Radhäuser zentrisch waren und gleichzeitig die Innenwanne korrekt zu den Fensterausschnitten saß. Millimeterarbeit mit Feile und zigfaches Zusammenstecken bis alles passte, kostete viel Zeit und Nerven. Beim finalen Zusammenbau hat es dann um ein bis zwei Milimeter doch wieder nicht gepasst. Eine leichte Korrektur der Achsmittelpunkte zu den Radhäusern verschaffte dann aber Abhilfe.

Einen sichtbaren Motor sollte das Modell diesmal auch bekommen.

Eine im Nachhinein schwere Fehlentscheidung, weil es für mich weitere Tage zusätzlicher Arbeit bedeutete. Und wann schaut man sich dann so einen Motor einmal an?

Einmal angefangen, habe ich natürlich jetzt nicht mehr aufgegeben.


Der Unterboden wurde einfach in schwarz lackiert und die Auspuffanlage teilweise neu aufgebaut. Mit Pastellkreide wurden die Details dann leicht betont. Die Karosserie wurde nach verschiedenen Detailarbeiten und Glättungen mit feiner Grundierung gespritzt.

Ein zeitgenössiches Metallicgrün nach Vorbildern aus dem Internet wurde hauchdünn aufgetragen. Eine Klarlackversiegelung mit 2 Komponenten Autoklarlack gab den perfekten Abschluss für das Oberflächenfinish.

Es waren keine weiteren Poliervorgänge nötig, da dieser Lack eine spiegelglatte und knochenharte Oberfläche innerhalb von nur wenigen Stunden ergab.


Ein schwarzes Vinyldach sollte der Optik den letzten Schliff geben.

Dies ließ sich mit mattschwarzem Sprühlack aus großer Entfernung erreichen.

Die Fenstereinfassungen und wenige andere Chromleisten erhielten Bare Metal Folie. Danach wurden die Scheibendichtungen wie üblich mit schwarzem Marker nachempfunden.


Das Einkleben der Scheiben verlangte wieder vollen Einsatz von mir, da diese wieder nur mit Verspreizen in die richtige Form zu bekommen waren. Der endgültige Zusammenbau machte Dank der mehrfachen Anpassungen am Beginn der Bauphase nur kleine Probleme.


Einzig die Heckstoßstange wollte nicht so richtig in ihre Position.

Hier musste ebenfalls wieder mit speziellen Klemmen die Karosserie mit der Stoßstange unter leichtem Druck verklebt werden um die korrekte Passung zu bekommen.

Schlussendlich gab es noch vom 66er Buick Riviera ein MCG Fotoätzteileset für die Schriftzüge dazu.


Ende gut alles gut?

Ja, diesmal ging alles gut und keine größeren Rückschläge haben mich bei diesem Modell zum Neubeginn gezwungen, trotz der sehr langen Bauzeit.

Es ist für mich ein sehr ungewöhnliches Modell, da meine Schwerpunkte eigentlich mehr die 50er und 60er Jahre sind. Aber die sehr eigenwillige Form mit dem Bootsrumpf Heck (Boattail) übt einen ganz besonderen Reiz auf mich aus. Die Rivieras waren im Grunde schon immer eine besondere Augenweide der Marke Buick.


Modell, Text und Bilder: Oliver Löbert, Ansbach

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