1962 Mercury Monterey Hardtop Coupe
Black Sled
AMT Annual Kit, Maßstab 1:25
Eigentlich habe ich ja nicht mehr daran geglaubt, dass es so etwas noch gibt: Ein Modell, das beim Bauen und Fertigstellen keinerlei Probleme macht oder Fallen birgt, die man erst merkt, wenn man drinsitzt.
Einfach mal so ein Modell bauen, das von Anfang bis Ende reibungslos von der Hand geht – herrlich!
Der Bausatz machte es mir aber auch sehr leicht, da der alte Kit nur sehr wenige Teile enthielt.
Bevor mich die Annual-Sammler und Händler jetzt gedanklich auf den Mond schießen, eine kleine Erklärung:
Ja, es ist tatsächlich ein originaler Bausatz von 1962 gewesen. Aber: Der Kit war ohne die entsprechende Original-Schachtel, sondern komplett von den Gießästen getrennt in einer Klarsichttüte eingepackt. Deshalb für die Hardcore-Sammler uninteressant. Ich hätte doch nie im Leben einen jungfräulichen Annual-Kit „entweiht“ und gebaut. So gedankenlos bin nicht einmal ich ;-)
Die 61er und 62er Fullsize-Mercury Jahrgänge sind vom Design her eher relativ unspektakulär und mehr in Richtung Ford als Lincoln orientiert. Beim hier gezeigten 62er Modell ist die Front recht unscheinbar mit dem senkrecht verstrebten Grill und den Doppelscheinwerfern. Am Heck ließen die Designer aber dann doch etwas ihres Könnens los und präsentierten den Käufern einen völlig glatten und ebenen Kofferraumdeckel, der von zwei Torpedo-ähnlichen Röhren flankiert war, aus denen dann Lanzen-artige Rücklichter wuchsen. Genial!
Nach der üblichen Reinigung mit Scheuermilch und dem Verspachteln und Verschleifen der Unebenheiten und Gießnähte, wurde das Modell mit Tamiya-Grundierung grundiert. Nach einer Trockenzeit dann von ca. zwei Tagen mit 2000er Schleifpapier nass geschliffen um Staubeinschlüsse und letzte Unebenheiten zu beseitigen. Beim Lack habe ich mich für ein Schwarz aus dem Multona-Sortiment entschieden, das dem Auto einen etwas düsteren und gemeinen Look beschert. Nach dessen Trockenzeit noch eine Schicht Klarlack drauf und fertig.
Anschließend dann poliert mit 3000er Schleifpapier, Unipol und A1-Autopolitur, was immer mehrere Stunden in Anspruch nimmt und mich tierisch nervt. Aber dafür glänzt er jetzt wie ein Spiegel, da macht man sich die Arbeit gerne.
Auch das „Verchromen“ mit Bare-Metal-Foil war ein schönes Stück Arbeit, da hier der Chrom sehr großzügig verteilt worden war.
Das einteilige Scheibenteil passte hervorragend in die Karosserie, so dass ich mit dem Innenraum weitermachen konnte.
Hier habe ich mich für ein Metallic-Rot entschieden, abgesetzt mit dunkelroten Sitzflächen und ebensolchem Teppichboden. Die Farbe ist übrigens der Lackrest von 59er Chevy Coupe, ein Farbton von Opel aus den 90ern.
Auch hier kam wieder die Chromfolie zum Einsatz, wobei gerade die dünnen Längsstreifen etwas Arbeit machten. Auch dieses passte anschießend tadellos unter den Body.
Der Unterboden war ein Teil mit festen Achsen, lediglich der Motor bestand aus mehreren Teilen.
Nach dessen Fertigstellung wurde das Fahrwerk in bekannter Annual-Manier mit kleinen Schrauben unter die Karosserie geschraubt.
Ihr seht schon, der Baubericht ist sehr knapp ausgefallen. Aber was soll ich viel schreiben? Der Bau dieses Modells war absolute Routine.
Ich freu mich schon auf weitere solcher Modelle, ein paar dieser Kandidaten habe ich noch im Regal liegen.
Modell, Text und Bilder: Robert Eiber, Feucht bei Nürnberg
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