1960 Imperial Crown Coupe
SMP AMT Annual-Kit, Maßstab 1:25
Most carefully built!
Wenn man von Straßenkreuzern spricht, dann meint man im Allgemeinen US Fahrzeuge im Großformat, speziell aus den 50ern, 60ern und 70er Jahren.
Wenn überhaupt ein Fahrzeug diesen Namen verdient, dann gehören die Modelle der Marke Imperial auf jeden Fall dazu. Der Name ist hier Programm und deutet auf Größe, Ausdehnung und Aufstrebung hin.
Wer schon einmal vor einem 60er Imperial stand, der weiß was ich damit
meine.
Doch nun genug mit Erklärungen, denn es gibt ein Modell des 1960er Jahrgangs, das für mich eines der schönsten Autos aus dieser Ära darstellt. Genau gesagt ist es ein Modell von dem Hersteller SMP, hinter dem sich aus Lizenzgründen in diesen Jahren die Firma AMT versteckt.
Leider hat es dieses Annual nur in diesem einem Jahr gegeben und auch die Resin Hersteller lassen bisher noch auf sich warten.
Somit bleibt nur der Weg einen gebauten Kit zu ergattern oder einen sündhaft teuren ungebauten Bausatz zu verwenden.
Ich habe die zweite Variante gewählt weil ich einmal im Leben etwas ganz Abnormales tun wollte (im modellbauerischen Sinn).
Viele Modellbaufreaks werden jetzt sagen, dass ein absoluter „mint“ Kit aus dieser Zeit niemals gebaut werden darf. Aber gerade verbotene Dinge machen halt am meisten Spass.
Mit grosser Ehrfurcht vor dem Wert (ca.170$) und dem Alter (über 50 Jahre) des Bausatzes, machte ich mich nun darüber.
Mit dem Wissen, dass dieses sehr alte Plastik überaus reaktionsfreudig auf neue Farben ist, musste ich erst eine sehr milde Grundierung auftragen. Citadel Skull White erfüllt diese Aufgabe sehr gut. Mit dieser Basis kann man mit ruhigem Gewissen weitere Schichten mit Acryllack auftragen.
Ein Metallicton musste es sein, um den majestätische Erscheinung des Fahrzeugs weiter zu unterstreichen.
Als Klarlackversiegelung griff ich zur Auto K Lack 2-Komponenten Serie, welche mit einem in der Dose eingebauten Härter funktioniert. Der Vorteil dieser Lacksorte ist ein schnelles und absolut perfektes Durchhärten des Klarlackes.
Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass diese 2K Lacke chemisch aushärten und nicht durch die Verflüchtigung eines Lösemittels. Somit ist es ideal für mein Vorhaben, da keine scharfen Lösemittel das empfindliche Plastik angreifen können.
Auch eine Polierkur, wie bei Acryl erforderlich, erspart einem diese Art von Lack, da Orangenhaut kein Thema bei 2K Lacken ist.
Wie üblich bei Kits aus dieser Zeit, hat der Chrom nach über 50 Jahren gelitten und machte eine Neubeschichtung notwendig. Abgesehen davon, hatte man damals auch noch nicht dieselbe Qualität wie in heutigen Bausätzen.
Die Passqualität ist überraschend gut für heutige Ansprüche und braucht sich nicht zu verstecken vor aktuellen Kits.
Das Ausfräsen der kompletten Lichter/Grill Einheit war auch hier unbedingt erforderlich, da sonst die Scheinwerfer sehr spielzeughaft gewirkt hätten.
Viel Bare Metal Folie zum Schluss für den Chromschmuck, lassen das Modell mit dem 2K AutoLack um die Wette glänzen.
Die Endmontage gerät zum Kinderspiel, da die wenigen Teile keine Probleme aufkommen lassen.
Am Ende ist man somit stolzer Besitzer eines “imperialistischen“ Fahrzeugs.
Ein richtiger Straßenkreuzer in verkleinerter Form.
Modell, Bilder und Text:
Oliver Löbert, Ansbch