1949 Mercury Woody Station Wagon

1949 Mercury Woody Station Wagon, R+R Resin, Maßstab 1:25

 

Wooden Skin

Als die Ford Motor Company die neuen Modelle von Ford, Mercury und Lincoln für den Jahrgang 1949 vorstellte, staunte das Publikum nicht schlecht:

Vorbei waren die Zeiten der ausladenden Karosserien mit den stark betonten und aufgesetzten Kotflügeln, den angedeuteten Trittbrettern und den hoch aufragenden Aufbauten.

Die neuen Autos waren flacher, glatter und wirkten durch den sehr modernen „Ponton Style“, im Vergleich zum ewigen Rivalen Chevrolet, sehr modern.

Auch die bei Ford und Mercury angebotenen Station Wagons hatten sich stark verändert. Waren die Vorgänger noch in der Machart der Vorkriegsmodelle produziert, nämlich mit einer Fahrgastzelle komplett aus Holz gefertigt, so waren jetzt nur noch die eingesetzten Seitenteile und die Heckklappe aus Holz. Der Rest, ja sogar das vorher mit Leder bespannte Holzgerippe des Daches, waren jetzt komplett aus Stahl gepresst. Diese Machart wurde bis 1951 beibehalten, wobei ´51 bereits die Heckklappe ebenfalls schon aus Stahl gefertigt war.

Der ´52er Jahrgang wurde dann komplett aus Stahl gefertigt und die Holzteile als Plasikattrappen an die Karosserien geklebt. Diese Vorgehensweise hat sich bei den amerikanischen Kombis bis heute nicht verändert.

Der Grundbausatz des hier gezeigten Modells ist ein Resin-Kit von R+R. Dieser beinhaltet die Karosserie, die Innenraumwanne mit den Sitzen, die „Scheiben“, die Heckstoßstange, Rücklichter und das Reserverad. Den Rest liefert der altbekannte AMT-Kit bei.


Über die Qualität der R+R Kits brauche ich an dieser Stelle nicht schon wieder reden, nur so viel:

Alle Vorurteile und Befürchtungen wurden voll erfüllt oder gar übertroffen. Nachdem die Resinteile soweit hergerichtet waren, dass sie zueinander passten, konnte lackiert werden.

Das „Herrichten“ geschah mit viel Einsatz von Feile und jeder Menge Schleifpapier. Vor allem die Rücklichter waren als undefinierbare Resinbatzen beigelegt, die erst in Form gebracht werden mussten (ich wollte doch nicht schimpfen...).


Nach dem Lackieren wurden die Rahmen der Holzteile mit hellbrauner Farbe bemalt und die eigentlichen Holzflächen mit D-C-Fix-Folie beklebt. Was im Bereich der Türen wegen der Oberflächenform nicht ganz einfach war.


Da beim Original die echten Holzflächen durch Auftragen mehrerer Schichten Klarlack gegen Witterung geschützt sind, musste auch beim Modell das Holz mit farblosen Klarlack bepinselt werden. Da es sich dummerweise um Kunstharzlack zu handeln schien, dauerte die Trocknung fast zwei Wochen.


In dieser Zeit wurde das Interieur mit den drei Sitzbänken und dem Armaturenbrett bemalt und fertig gestellt.

Nachdem die Scheiben eingepasst waren, konnte dann auch das Innenleben in die Karosserie geklebt werden.

Dann wurde das angepasste und vorlackierte Fahrwerk unter das Ganze eingebaut. Auch die Chromteile an der Front passten Dank vorheriger Bearbeitung der Karosserie tadellos.

Zum Schluss wurden noch die Sonnenschute über der Frontscheibe, das Reserverad und die Rücklichter mit dem Gestänge angebracht. Das Gestänge ist dafür da, dass bei geöffneter Heckklappe die Rücklichter und das Nummernschild um 90° nach oben geklappt werden, und so weiterhin sichtbar sind.


Die Leser unter Euch, die mit den Neuheiten auf dem Laufenden sind, fragen sich jetzt, warum ich mir die ganze Arbeit mit dem Resin-Kit gemacht habe, wo es doch jetzt genau dieses Modell als Platikkit von Revell gibt.

Ganz einfach: Ich habe das gezeigte Modell bereits 2002 gebaut, da war von dem Revell-Kit noch keine Rede. Wenn ich es gewusst hätte, wäre mir einiges an Ärger und Frust erspart geblieben. Aber so brauche ich jetzt wenigstens nicht dem Revell-Kit hinterher jagen....

Modell, Text und Bilder: Robert Eiber, Feucht bei Nürnberg

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