1956 Ford Fairlane, Customline, AMT und Hendrix-Resin, Maßstab 1:25
56 mal 8
Wer kennt ihn nicht, den AMT-Kit vom 1956 Ford Fairlane! In den ´60er Jahren zum ersten mal herausgebracht und bis in das neue Jahrtausend zig mal wieder aufgelegt, immer mit neuen
Schachtelbildern und anderen Decals aber doch immer der gleiche Kit.
Aber völlig zu recht, denn dieser Bausatz ist einer der besten, den AMT jemals produziert hat. Sehr schön detailliert und sogar mit zu öffnenden Türen, das gab es nur noch beim 57er Ford und dem
58er Impala, auch von AMT.
Zudem waren die Autos der Ford-Company (Ford, Mercury und Lincoln) die schönsten des Jahrgangs 1956 (persönliche Meinung).
Man kann alleine aus dem AMT-Kit schon vier verschiedene Ausführungen bauen, nämlich das Fairlane Victoria Coupe, ohne Chrombügel; das Crown Victoria Coupe, mit Chrombügel und jeweils mit und
ohne Glasdach, sowie eine wunderschöne Customversion mit den beigefügten Customteilen.
Darüber hinaus gibt es ein paar findige Resin-Kit-Hersteller, die für den Ford eine wahre Flut von Umbau-Kits anbieten, mit denen man viele andere Versionen bauen kann. Allen voraus ist die Firma
Hendrix-Resin aus den USA, die ca. sechs verschiedene Ford Versionen im Programm haben.
Um diese Ausführungen jedoch bauen zu können, braucht man jedes mal den AMT-Kit als Basis dazu, was mit der Zeit ganz schön ins Geld geht...
Grundsätzlich sind die Hendrix-Kits von brauchbarer Qualität, man muss relativ wenig nacharbeiten, damit die AMT-Teile passen. Was leider auffällt ist, dass die Tür- und Haubenspalten sehr
schlecht und unregelmäßig graviert sind. Und man muss die Resin-Teile sehr gut reinigen, mehr noch als bei anderen Herstellern.
Trotzdem sind Hendrix-Kits auch für Anfänger sehr zu empfehlen.
Ich habe mir einen Teil der Hendrix-Conversions über Ebay besorgt und tatsächlich acht verschiedene Versionen hintereinander gebaut, mit der Erkenntnis: Nie mehr wieder acht mal das gleiche
Modell - hab´s aber dann doch noch mal gemacht, nämlich mit dem 57er Jahrgang ;-)
Nummer 1: Fairlane Sunliner Converible
Das war ein relativ leichter Umbau, da hier nur das Dach abgeschnitten werden musste. Da die Türen zum Öffnen sind, ging das Abschneiden des Daches recht schnell, da nur am oberen Scheibenrahmen entlang gesägt werden musste. Das Verdeck und der Continental-Kit sind Teile aus der Restekiste, die Fenderskirts sind Resin-Teile von Modelhaus.
Nummer 2: Country Squire Station Wagon
Dies war der erste Resin-Kit mit Body, Innenraumwanne und den beiden Sitzbänken, Der „Rest“ stammt vom Plastik-Kit, die Skirts sind wieder von Modelhaus. Hier musste die Holzattrappe auf der Heckklappe selbst aus Plastiksheet hergestellt werden, da sie fehlte. Die hellen Holzrähmchen sind bemalt, die dunklen Flächen sind mit D-C-Fix Folie beklebt. Außerdem wurden die Sitzflächen mit Musterdecals von Scale Motorsport beklebt.
Nummer 3: Parklane Station Wagon
Auch hier wieder ein Resin-Teil von Hendrix. Der Parklane war ja so was wie der Edel-Kombi bei Ford und eigentlich als Konkurrent zum Chevrolet Nomad gedacht. Hat aber nicht funktioniert, so wurde er 57 nicht mehr angeboten. Der Kit enthält ebenfalls nur Body und Teile der Inneneinrichtung, alles andere stammt wieder von AMT. Die Fenderskirts sind wieder von Modelhaus.
Nummer 4: Custom Ranch Wagon
Hier handelt es sich um den Kombi aus der mittleren Customline-Reihe. Die Top-Reihe war ja die Fairlane Serie, die einfachsten Modelle hießen Mainlane. Der hier gezeigte Ranch Wagon unterscheidet sich wie alle Modelle der Customliners durch anderen Chrom-Zierrat an den Flanken und eine einfachere Innenausstattung, nämlich fehlende Zierleisten an den Türverkleidungen, einfach lackierte Armaturenbretter und schwarz lackierte Lenkräder. Der Kit enthielt wieder nur Body und Interior, die Skirts waren diesmal mit eingegossen.
Nummer 5: Customline Tudor Sedan
Diesmal geht es um die zweitürige Limousine der Customline-Reihe. Auch hier gibt es wieder die Karosserie, das Innenleben und die Gläser von Hendrix. Ich habe das Modell bewusst als so etwas wie eine graue Maus gebaut, da es sich ja um eine relativ einfache Version handelt. Die Stahlfelgen mit den kleinen Kappen stammen übrigens aus dem Plastik-Kit. Hier machte die Lackierung zuerst Probleme, da ich die Teile vorher nicht 100%ig saubergemacht hatte....
Nummer 6: Customline Victoria Coupe
Das war dann der letzte meiner Hendrix-Umbauten. Es ist das Hardtop Coupe der Customline- Serie. Das Auto ist im Original relativ selten, da nur ca.33.000 mal gebaut – im Vergleich zu den beiden Sedans aus dieser Reihe mit je rund 170.000 Exemplaren. Der Conversion-Kit beinhaltet dieses mal nur die Karosserie, der Rest stammt komplett von AMT. Lackiert wurden übrigens alle gezeigten Modelle mit Autolacken aus der Sprühdose.
Nummer 7: Fairlane Crown Victoria Coupe
Das gezeigte Modell ist jetzt wieder der „normale“ Plastikkit von AMT. Hier gebaut mit dem charakteristischen Chrombügel über das Dach. Was hier gerne übersehen wird ist, dass die verchromte B-Säule nach hinten in einer, auf die Heckkotflügel aufgesetzten Chromleiste, ausläuft. Diese wurde vor dem Lackieren mit einem Plastikstreifen von Evergreen aufgeklebt. Die Fenderskirst sind auch hier wieder mal von Modelhaus, das Muster auf den Sitzen sind wieder Decals von Scale Motorsport.
Nummer 8: Fairlane Crown Victoria Coupe Glass Top
Das letzte Modell dieser Reihe ist wieder das Crown Victoria Coupe, dieses mal jedoch mit dem berühmten Glasdach. Diese bereits 1954 vorgestellte Option für die Victoria Coupes stellt die eleganteste und verrückteste Ausführung der 56er Fords dar. Im Original äußerst selten, da nur 603 mal gebaut. 1957 dann war das Glasdach schon nicht mehr erhältlich, es wurde vom Skyliner abgelöst, der dann ein voll versenkbares Stahldach anbot. Das Modell besteht (fast) komplett wieder aus dem Kit von AMT, Ausnahme wieder die Modelhaus-Skirts. Das Dach wurde übrigens nach einigen Fehlversuchen mit grüner, durchsichtiger D-C-Fix-Folie beklebt. Dies muss aber von Außen geschehen, da von Innen die Folie Falten wirft und dann nicht schön aussieht.
Es hätte noch zwei weitere Versionen als Resin-Kits gegeben, aber irgendwann hat man dann doch genug davon. Wer also Lust hat, wie ich ca. neun Monate immer das gleiche Modell in den Fingern zu
halten, hat mit den 56er Fords von AMT und Hendrix eine ideale Grundlage dafür. Ich habe anschließend gesagt: Nie mehr! Der Vorsatz hat aber nicht lange gehalten, mittlerweile stehen fünf fertige
57er Fords vor mir.
Das ist aber eine andere Geschichte....
Modelle, Text und Bilder: Robert Eiber, Feucht bei Nürnberg
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Oliver Löbert (Montag, 03 Februar 2014 17:56)
Einfach nur verrückt... dieser Eiber!