1976 Chevrolet Caprice Classic

1976 Chevrolet Caprice Classic, AMT, Maßstab 1:25


Der letzte Dino


Ja, ich geb´s zu: Ich steh´ auf die ´70er Jahre!
Warum das so ist, weiß ich nicht genau. Liegt´s daran, dass ich in diesem Jahrzehnt meine Jugend verbracht habe? Oder daran, dass ich ein Auto aus der Zeit fahre? Oder macht es einfach dieses laute, schrille, unbekümmerte Lebensgefühl aus? In keinem Jahrzehnt vorher oder nachher war die Mode verrückter und bunter, die Musik besser (die ´50er mal ausgenommen) und die Autos länger und breiter (noch).


Vor allem auch in den USA, wo bis in die späten ´70er hinein die absoluten Schiffe von den Bändern liefen. So ein Vertreter dieser schon fast unverschämt ausladenden Spezies ist das hier vorgestellte Modell:
Ein 1976er Chevrolet Caprice Classic Coupe. Bereits 1971 in dieser Form vorgestellt und jährlich immer nur in Details verändert, zeigt dieses ´76 Modell die letzte Evolutionsstufe.

Ab 1977 wurden die Full-Size-Modelle um ca. 30cm kürzer und rund 300kg leichter – groß genug waren die aber immer noch...
Lieferbar waren diese Autos mit drei verschiedenen V8-Motoren, nämlich mit 5,7 Liter und 165 PS, mit 6,5 Liter und 175 PS, sowie als 7,4er mit 225 PS.



Das Modell ist der allseits bekannte und schon öfter aufgelegte Plastik-Kit von AMT, der mit dem beigelegten Trailer. Der Kit selbst hat relativ wenig Teile und bereitet keinerlei Probleme beim Bauen aus der Schachtel.

So wurde die Karosserie nach der üblichen Spachel-, Schleif- und Grundierprozedur lackiert. Ich habe mich für ein typisches ´70er Jahre Grünmetallic entschieden, das kreischendste, das Multona in seinem Sortiment hat.


Eine Veränderung habe ich aber doch vorgenommen: Dem Modell wurde ein Vinyldach verpasst.
Da ein Auto aus den späten ´60ern und ´70er ein Vinyldach haben MUSS, habe ich mir verschiedene Methoden überlegt, das Dach so realistisch wie möglich darzustellen. Die Jahre zuvor habe ich mich schon immer mal mit verschiedenen Techniken versucht, leider nie mit befriedigenden Ergebnissen. So bin ich letztendlich auf die Firma „The Model Car Garage“ gestoßen, die solche Vinyldächer im Maßstab 1:25 als selbstklebende Folie anbietet. Lieferbar in schwarz und weiß, ich habe mich für die weiße Variante entschieden.
Da der Caprice nur eine mittlere Dachnaht hat, ist das Aufbringen relativ einfach. Zuerst wird mit dünnen Evergreen-Streifen die Leiste des unteren Dachabschlusses auf die noch unlackierte Karosserie geklebt. Anschließend wird die genaue Mitte des Daches ausgemessen und dort die erste der beiden Dachbahnen angesetzt und aufgeklebt. Überschüssiges Material an den Leisten und Fensterrahmen wird vorsichtig mit dem Bastelmesser abgeschnitten. Das gleiche macht man dann mit der anderen Seite, wobei darauf zu achten ist, dass sich beide Bahnen in der Mitte leicht überlappen um die Naht zu erzeugen – fertig! Bei Dächern mit zwei Nähten klebt man zuerst die mittlere Bahn auf, danach dann die beiden äußeren.


Der Innenraum wurde nach Vorlagen in dem gleichen grün-weißen Farbschema lackiert, verfeinert mit braunem Holzdekor am Armaturenbrett und den Türverkleidungen.


Auch das relativ einfach dargestellte Fahrwerk passt perfekt unter den Body, lediglich das Aufbringen der dünnen Weißwandringe auf die Reifen war eine kleine Zitterpartie und hat auch erst nach einigen Anläufen geklappt.


Bei den Stoßstangen habe ich mich für die vollverchromte Variante entschieden, es gab nämlich drei verschiedene Ausführungen. Einmal so wie hier gezeigt, nämlich ohne Gummileiste in der Mitte, dann einmal mit Gummi und einmal mit Gummi und senkrechten Hörnern.


Und ein kleiner Tipp noch zu den durchsichtigen Rücklichtern: Um rot eingefärbten, transparenten Rücklichtern mehr Leuchtkraft zu verleihen, kann man sie von hinten einfach mit Bare.Metal-Foil bekleben. So bekommen sie mehr Helligkeit und sind auch tief in den Karosserien noch zu sehen.


Mit dem Modell des 76er Caprice habe ich mir einen kleinen „Liebling“ gebaut. Gerade aus den ´70er Jahren sollte es viel mehr Full-Size-Modelle geben. So langsam sind die Hersteller auf den Geschmack gekommen, vor allem die Resin-Firmen bieten schon ein kleines Sortiment solcher Schlachtschiffe an. So z.B. 73er Chevy Station Wagon und diverse Ford Modelle der frühen ´70er.
Trotzdem meine Bitte: Mehr davon!

Modell, Text und Bilder: Robert Eiber, Feucht bei Nürnberg

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